Münster (lwl) - Die Abgeordneten im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) haben der Realisierung der Ausstellung "Nimmersatt? Gesellschaft ohne Wachstum denken" (27.11.21 bis 27.2.22) zugestimmt. Die Ausstellung an drei Orten in Münster mit den Kooperationspartnern Kunsthalle Münster, Westfälischer Kunstverein und LWL-Museum für Kunst und Kultur setzt sich einerseits kritisch mit der aktuellen Situation im wohlhabenden Westen auseinander. Andererseits zeigen die künstlerischen Positionen Visionen für eine Gesellschaft des sogenannten Postwachstums, einem Zeitalter, in dem soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit an die Stelle von Wirtschaftswachstum treten sollen.
"Die Raupe Nimmersatt aus dem bekannten Kinderbuch frisst zuletzt nur
noch wenig, um sich dann zu verwandeln. Vielleicht bietet unsere
Gegenwart die Chance, aus der pandemiebedingten Entschleunigung zu
lernen und das eigene Handeln zu überdenken", sagte LWL-Direktor
Matthias Löb am Rande des LWL-Landschaftsausschusses. "Ich freue mich
sehr, dass der Ausschuss einer Ausstellung zustimmt, die Denkanstöße für
einen schonenden und respektvollen Umgang mit Menschen, Ressourcen und
der Umwelt gibt", so die LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara
Rüschoff-Parzinger.
Die Ausstellung "Nimmersatt?" richte den Blick in die Zukunft und frage,
ob der Mensch fähig ist, neue Wege zu gehen, um einen Kollaps von
Ökosystemen, Ökonomien sowie politischen und sozialen Systemen
abzuwenden. Es gehe um die Frage, wie die Menschheit in Zukunft leben
möchte, und somit um die Grundwerte des Zusammenlebens.
Die in der Ausstellung gezeigten Arbeiten untersuchen, ob Wachstum immer
zu Fortschritt führt, und sie hinterfragen gesellschaftliche
Strukturen. In unterschiedlichen Medien, die über Fotografien,
Videofilme, Zeichnungen und raumgreifende Installationen reichen, zeigen
Künstler:innen Modelle jenseits von wachstumsorientierten Denkweisen
auf. Sie entwickeln radikale Visionen von der Zukunft, formulieren
Fiktionen wie realpolitische Kommentare und denken über neue Formen des
Zusammenlebens nach.
Die Ausstellung wird von der Kulturstiftung des Bundes und der Kunststiftung NRW gefördert.
LWL
Foto: Symbolbild, pixabay / Gerd Altmann