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Neues Zuhause für die Martin-Luther-King-Schule

Im LWL-Förderschulzentrum Münster-Nord wurde jetzt der Grundstein für einen nachhaltigen Neubau gelegt. Der LWL-Direktor betont, dass es für eine bestmögliche Förderung von Kindern mit Behinderungen moderne Schulräume brauche.

Münster (lwl) - Die Martin-Luther-King-Schule, die LWL-Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Sprache (Sek. I), bekommt ein neues Zuhause: Im LWL-Förderschulzentrum Münster-Nord wurde jetzt der Grundstein für einen nachhaltigen Schulersatzneubau für rund 16,5 Millionen Euro gelegt, rund 4,1 Millionen Euro stammen dafür aus dem Landesprogramm "Gute Schule 2020". Passend zu der neuen Klinkerfassade mit grünen Fassadenelementen bei Fenstern und Eingängen stand die Grundsteinlegung ganz unter dem Motto "Jetzt wird's bunt".

LWL-Direktor Matthias Löb mauerte am Mittwoch (3.3.) gemeinsam mit LWL-Schuldezernentin Birgit Westers, Schulleiterin Magdalene Beermann und dem Betriebsleiter des LWL-Bau- und Liegenschaftsbetriebes (BLB), Matthias Gundler, auf der seit Herbst 2020 laufenden Baustelle eine Kapsel mit aktuellen Zeitungen, Münzen, Bauplänen auf einem USB-Stick und einem Hausaufgabenheft für Schüler im Grundstein ein.

"Dieser Schulneubau setzt ein doppeltes Ausrufezeichen: Für eine bestmögliche Förderung von Kindern mit Behinderungen braucht es auch helle, moderne Schulräume. Und: Die LWL-Förderschulen bleiben ein wichtiger Bestandteil einer inklusiven Schullandschaft", so der LWL-Direktor.

"Nach unseren Prognosen im Rahmen der Schulentwicklungsplanung steigt der Bedarf insbesondere im Bereich der Förderschulen mit den Förderschwerpunkten Sprache - Sek. I - und körperlich-motorische Entwicklung. Die Schülerzahlen wachsen in diesem Bereich auch hier am Standort Münster", so Löb. Das zeige: Die Förderschulen blieben auch bei fortschreitender, schulischer Inklusion ein wichtiger Förderort für viele Kinder und Jugendliche. "Förderschulen und Inklusion - das ist kein Gegensatz. Ganz im Gegenteil: Die Förderschulen sind wichtiger Bestandteil auch einer inklusiven Schullandschaft", sagte der LWL-Direktor weiter.

"Die Beeinträchtigung von Sprache und Kommunikation ist bei den Schülerinnen und Schülern unserer LWL-Förderschulen vielfach so schwerwiegend, dass sie an allgemeinen Schulen nicht hinreichend gefördert werden können. Das Lernen in kleinen Klassen in den Förderschulen soll auch den Übergang in die allgemeine Schule oder in eine Berufsausbildung ermöglichen bzw. erleichtern", erläuterte die LWL-Schuldezernentin Birgit Westers. "Seit einigen Jahren wächst der Anteil der Schülerinnen und Schüler im Förderschwerpunkt Sprache, die eine Autismus-Spektrum-Störung aufweisen. Derzeit liegt er schon bei rund acht Prozent. Das ist eine weitere Herausforderung für den LWL als Schulträger, der er sich hier in Münster-Nord mit einer modernen Schule stellen will", so Westers weiter.

In der Martin-Luther-King-Schule werden aktuell 215 Schülerinnen und Schülern mit dem Förderschwerpunkt Sprache (Sek. I) in 14 Klassen von 28 Lehrerinnen und Lehrer unterrichtet und gefördert. Der Schuleinzugsbereich erstreckt sich über die Städte Münster und Hamm, Kreise Warendorf, Steinfurt, Coesfeld, sowie Teile des Kreises Borken.

"Der Neubau ist notwendig geworden, weil die erforderlichen Sanierungen für die bestehenden Gebäude aus den 60er-Jahren aus wirtschaftlichen und funktionalen Gründen nicht vertretbar waren. Es wird jetzt ein Gebäude entstehen, das auch in ökologischer Hinsicht zeitgemäß ist und unseren CO2-Fußabdruck am Standort deutlich verkleinern wird", berichtet BLB-Betriebsleiter Matthias Gundler. Die Klassenräume entsprachen aufgrund ihrer Größe nicht mehr den aktuellen pädagogischen Anforderungen. Die steigenden Schülerzahlen erschwerten eine Nutzung des Bestandsgebäudes, so Gundler. Bis voraussichtlich Mitte 2022 werde also ein zweigeschossiger Bau mit einer Grundfläche von mehr als 6.200 Quadratmetern gebaut werden, kündigte der BLB-Leiter an.

In das neue Gebäude ziehen dann nicht nur die Schülerinnen und Schüler der Martin-Luther-King-Schule, sondern auch Mitarbeitende der LWL-Schulverwaltung Münster, das "Beratungs-haus Inklusion" und die Beratungsstelle der Münsterlandschule - der LWL-Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation - ein. "Damit setzt der LWL starke Signale für die Weiterentwicklung eines inklusiven Schulsystems", machte LWL-Direktor Matthias Löb deutlich. Darüber hinaus soll die zentrale Aula des LWL-Förderschulzentrums ein neues Zuhause in dem Gebäude finden. Der neue Klinkerbau wird dazu auch zwei nutzbare Innenhöfen umrahmen.

Für die Nachhaltigkeit werden neben der Materialwahl auf der ca. 3.200 Quadratmeter großen Gründach-Fläche des Neubaus nicht nur eine Photovoltaik-Anlage des Bestandsgebäudes mit einer Leistung von 91,35 Kilowatt-Peak (kWp) installiert, sondern zusätzlich auch noch eine neue Solarstrom-Anlage mit einer Leistung von fast 100 kWp. Zusätzlich werden für die Digitalisierung im Gebäude 34 Kilometer Kabel verlegt.

Der Neubau der Martin-Luther-King-Schule ist eine von mehreren Großbaumaßnahmen zur Modernisierung des LWL-Förderschulzentrums Münster. Der LWL investiert dabei insgesamt fast 40 Mio. Euro verteilt auf mehrere Jahre im Norden Münsters. Bei allen Planungen werden selbstverständlich auch die wieder steigenden Schülerzahlen berücksichtigt.

Weitere Baumaßnahmen sind auf dem Gelände des Förderschulzentrums in Münster-Kinderhaus für die kommenden Jahre geplant: zum einen der Neubau der Technikzentrale so-wie die komplette Erneuerung der technischen Infrastruktur mit allen Trinkwasser-, Strom- und Heizungsleitungen des Förderschulzentrums. Diese Maßnahmen beginnen in den nächsten Monaten und tragen zusätzlich zur Reduzierung des Energieverbauchs und des Treibhausgasausstoßes am Standort Münster bei.

Aktuell in der Planungsphase befindet sich ein Neubau für die Wohngruppe des LWL-Jugendheimes Tecklenburg, das sich ebenfalls auf dem Gelände des Förderschulzentrums befindet. Nach Abschluss dieser Maßnahme werden die Außenanlagen komplettiert. Das Gesamtvorhaben soll voraussichtlich im Jahr 2024 abgeschlossen sein.

LWL

Foto: LWL/Fechtner. Eine Kupfer-Kapsel gefüllt mit aktuellen Zeitungen, Münzen, Bauplänen auf einem USB-Stick und einem Hausaufgabenheft für Schüler legten (v.l.) Schulleiterin Magdalene Beermann, LWL-Direktor Matthias Löb, LWL-Schuldezernentin Birgit Westers und BLB-Betriebsleiter Matthias Gundler in den Grundstein für das neue Gebäude der Martin-Luther-King-Schule hinein.