Münster (SMS) - Aktuell (Stand Mittwoch, 4. März, 12 Uhr) sind dem Gesundheitsamt 32 Infektionen, davon vier mit bereits beendeter Isolation, mit direktem Bezug zu dem Stadtteil bekannt. Acht davon wurden bei Kindern und Mitarbeitern festgestellt, die die Papst-Johannes-Schule im benachbarten Stadtteil Kinderhaus besuchen oder dort arbeiten.
Die Corona-Scouts des Gesundheitsamtes haben bis heute Mittag rund 100 Personen identifiziert, die einen infektionsrelevanten Kontakt zu den Erkrankten gehabt haben könnten. Für diese Kontaktpersonen wurde eine unverzügliche Quarantäne verfügt, um das Infektionsgeschehen im Stadtteil möglichst schnell einzudämmen. Von den Quarantäne-Maßnahmen betroffen sind auch Kontaktpersonen an der Papst-Johannes-Schule, an der Melachthonschule sowie einer Heilpädagogischen Tagesgruppe (HTG) in Coerde.
Der Leiter des städtischen Krisenstabes, Wolfgang Heuer, sagt: "Nach unseren bisherigen Erkenntnissen scheinen zwei größere Familien in Coerde im Zentrum des neuen Hotspots zu stehen." Bei den Infektionen handelt es sich überwiegend um die so genannte britische Variante des Corona-Virus, die besonders ansteckend ist.
Die Stadt Münster reagiert auf den neuen Hotspot unter anderem mit verstärkten Kontrollen durch den Kommunalen Ordnungsdienst (KOD). Die Mitarbeiter drängen auf die Einhaltung der Corona-Schutz-Vorgaben, zu denen das Tragen von Masken, das Einhalten ausreichender Abstände und das Gebot zur Vermeidung größerer Menschenansammlungen gehören. Außerdem kontrolliert der KOD die Einhaltung der Quarantäne-Auflagen.
Wolfgang Heuer: "Häufiges Händewaschen, Mund-Nasen-Bedeckungen, die Einhaltung von Quarantäne- und Isolationsvorgaben sowie das intensive Lüften von geschlossenen Räumen sind einfache Regeln. Ihre Beachtung ist extrem wichtig, um die Situation in Coerde wieder ins Lot zu bringen."
Gegenwärtig prüft die Stadt, ob auch Spielplätze und Schulhöfe in Coerde zumindest außerhalb der Schulzeit gesperrt werden müssen. Ferner nimmt die Stadt Kontakt zu Trägern und aufsuchenden Hilfeeinrichtungen auf. So soll gezielt die Kommunikation mit betroffenen Familien unterstützt und auch das Umfeld über die zwingende Notwendigkeit der Beachtung der Schutzmaßnahmen informiert werden. Dazu werden auch Infomaterialien in verschiednen Sprachen ausgehändigt werden. Wolfgang Heuer: "Wir haben Erfahrung im Umgang mit solchen Lagen, deshalb bin ich zuversichtlich, dass die Situation unter Kontrolle gebracht werden kann. Voraussetzung dafür ist allerdings die Unterstützung unserer Arbeit durch die Bürgerinnen und Bürger." Heuers Bitte: "Achten Sie auf den Corona-Schutz. Erinnern Sie auch andere immer wieder daran. Wir können die Pandemie nur bekämpfen, wenn wir das als eine Gemeinschaftsaufgabe für uns alle begreifen."
Stadt Münster vom 04.03.2021