Frankfurter Rundschau (ots) - Papst Franziskus hat im Irak nicht nur Messen mit Christen gefeiert und sie so ermutigt, in dem vom Krieg gezeichneten Land zu bleiben und es weiter mitaufzubauen. Er hat beim ersten Besuch eines katholischen Kirchenoberhaupts im Zweistromland noch mit dem Treffen mit dem schiitischen Großajatollah Ali al-Sistani ein friedenspolitisches Signal gesendet. Diese Symbolpolitik alleine wird die vielen Konflikte nicht lösen. Sie beendet nicht den Machtkampf zwischen Schiiten, Sunniten und Kurden. Sie wird den zunehmenden Einfluss des Nachbarn Iran nicht zurückdrängen. Und sie verhindert nicht, dass sich die Terroristen des "Islamischen Staats" reorganisieren. Aber es ist ein wichtiges Zeichen für Toleranz, Koexistenz und Versöhnung. Franziskus hat zudem die Staatengemeinschaft daran erinnert, die Region nicht zu vergessen. Sie ist seit 2017 nach dem international unterstützen Krieg gegen das "Kalifat" beim Wiederaufbau kaum vorangekommen und dabei aber auf die Hilfe von außen angewiesen.
Frankfurter Rundschau vom 08.03.2021