Am heutigen Internationalen Tag der Frau (08.03.) erklärte die Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe, Dr. Bärbel Kofler:
"Ich blicke mit großer Sorge, aber auch mit Hoffnung auf die Lage der Frauenrechte weltweit.
Noch immer werden vielerorts Frauenrechte mit Füßen getreten, bereits Erreichtes wird zunichtegemacht. In zahlreichen Ländern werden Frauen zu Gefängnisstrafen verurteilt, nur weil sie mit rechtsstaatlichen Mitteln ihre Rechte einfordern, ihre reproduktiven Rechte werden eingeschränkt, sie verdienen weniger Geld für gleiche Arbeit. Wie in vielen anderen Bereichen hat auch hier Corona wie ein Brennglas gewirkt und die prekäre Lage von Frauen verschärft: Der schockierende Anstieg häuslicher Gewalt im vergangenen Jahr ist dafür nur ein besonders grausames Beispiel.
Aber ich schöpfe auch Hoffnung, wenn ich den Mut vieler Frauen in der Welt sehe, die sich für ihre Rechte stark machen. Mit vielen habe ich persönlich gesprochen. Frauen führen Demokratiebewegungen an, sie kämpfen für die Rechte von Arbeitnehmerinnen, sie organisieren sich im digitalen Raum. Diese inspirierenden Menschen zu schützen und zu stützen muss weiterhin eine zentrale außenpolitische Aufgabe sein. Dafür werde ich mich weiterhin einsetzen.
Mit mehr Geld für Menschenrechtsprojekte und einem neuen Schutzprogramm für Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidiger lassen wir den Worten auch Taten folgen.
Der Kampf für Gleichberechtigung ist auch eine Schlüsselfrage der Sicherheitspolitik. Ich bin stolz, dass Deutschland in diesem Bereich Führung übernommen hat. So haben wir vergangene Woche unseren neuen Nationalen Aktionsplan zu „Frauen, Frieden und Sicherheit“ vorgestellt, mit dem wir für eine zentrale Rolle von Frauen in Friedensprozessen kämpfen. In den Konfliktherden der Welt sehen wir deutlich, dass Frieden nur nachhaltig ist, wenn er von Frauen getragen wird. Denn wir wissen: Nur wenn Frauen vollständig und gleichwertig beteiligt sind kann eine Gesellschaft wirklich vorankommen."
Auswärtiges Amt vom 08.03.2021