(Berlin, 8. März 2021) Clubs und Diskotheken leiden unter der Corona-Pandemie besonders stark, seit Mitte März 2020 sind die Betriebe durchgehend geschlossen. „Seit einem Jahr befindet sich die Club[1]und Discothekenszene in einer katastrophalen Ausnahmesituation“, erklärt Knut Walsleben, Präsident des Bundesverbandes deutscher Discotheken und Tanzbetriebe (BDT). Die Clubs und Discotheken wa[1]ren die ersten Betriebe, die schließen mussten, und werden die letzten sein, die wieder öffnen dürfen. „Dieses wichtige Kulturgut mit einer riesigen Fangemeinde und über 60 Jahren Geschichte muss gerettet werden“, sagt der BDT-Präsident und fordert die Ausweitung der Hilfs[1]programme sowie deutlich mehr Tempo und Professionalität beim Impfen, Testen und bei der digitalen Kontaktverfolgung.
Natürlich sei es nur richtig und wichtig
gewesen, dass der Staat mit den Überbrückungshilfen Unterstützung leiste,
so Walsleben weiter. Hier müsse jedoch für die besonders betroffene
Branche nachgelegt werden. „Die Discothekenbranche erbringt seit einem
Jahr ein außerordentliches Sonderopfer zum Schutz der Bevölkerung. Damit die Clubs und Diskotheken eine
Chance zum Überleben haben, ist eine Verbesserung und Verlängerung der
staatlichen Überbrückungshilfen unverzichtbar.“
Notwendig sei zudem, dass die Clubs und Discotheken eine
Öffnungsperspektive bekämen. „Die
Branche ist nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung“,
betont Walsleben. „Das Bedürfnis der Menschen nach Abwechslung und
Ausgehen ist groß und kann nicht auf Dauer unterbunden werden.“ Die
Menschen träfen sich ohnehin zu Hause, im schlecht belüfteten Wohnzimmer
oder Partykeller ohne professionelles Hygienekonzept und ohne
Datenerfassung.“ Dem könnten die Länder entgegenwirken, indem sie
kontrolliert und stufenweise die Nachtgastronomie wiederhochfahren
würden. Walsleben: „Ein verantwortungsvoller Neustart ist machbar.“ Dafür
habe der BDT ein Konzept vorgelegt, das unter Berücksichtigung von
Schnelltests, Schutz- und Hygienemaßnahmen, Lüftungstechniken und
digitalem Kontaktmanagement Wege aus dem Dauer-Lockdown aufzeigt. „Wir
wollen, wir können, wann dürfen wir öffnen?“, fragt Walsleben.
Neben mehr Unterstützung im Lockdown und einem Fahrplan für den Re-Start
fordert der BDT-Präsident die
Entfristung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes unter
Einbeziehung der Getränke und des Eintrittsgeldes. „Die
Mehrwertsteuersenkung würde den Clubbetreibern und
Discothekenunternehmern ab dem ersten Tag der Öffnung schnell und
unbürokratisch helfen, Umsatzverluste wenigstens etwas zu kompensieren
und Kredite zu tilgen.“
Es gelte, jetzt alles dafür zu tun, die Zukunft der Branche zu sichern.
„Die 1.400 Clubs und Discotheken in Deutschland sind nicht nur
Wirtschaftsfaktor, sondern haben gerade für jüngere Leute eine große
soziale Bedeutung. Der Discobesuch ist immer noch die beliebteste
Freizeitgestaltung am Wochenende. Als ein wesentlicher Teil der
Nachtgastronomie tragen Clubs und Discotheken maßgeblich zur
Attraktivität, zur Lebensqualität und zum Flair einer Stadt oder Gemeinde
bei“, so Walsleben.
Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V.
(DEHOGA Bundesverband) vom 08.03.2021