Nach der Kampagne ist vor der Kampagne: nachdem die Hanauer Faschingsvereine auch in diesem Jahr auf ihre große Gemeinschaftssitzung ebenso verzichten mussten wie auf den Straßenkarneval mit seinen Umzügen, hat sich jetzt eine Arbeitsgemeinschaft (Programm AG) daran gemacht, vereinsübergreifend ein Konzept zu entwickeln, das den Vereinen eine Perspektive für die nächsten Monate eröffnet.
Wie Oberbürgermeister Claus Kaminsky sagt, waren die Hanauer Faschingsvereine
doppelt getroffen, denn bereits 2020 wurde wegen des rassistischen Attentats am
19. Februar auf alle Veranstaltungen verzichtet. "Uns ist sehr bewusst,
dass es die Hanauer Karnevalsvereine besonders hart getroffen hat, als wir
wegen Corona eine weitere Saison absagen mussten, deshalb setzt die Stadt alles
daran, bestmögliche Bedingungen im Rahmen des Möglichen zu schaffen, um ihnen
einen Ersatz zu schaffen."
Gemeinsam mit Bernd Michel vom Veranstaltungsbüro der Stadt Hanau haben sich
die Vertreter der Faschingsvereine darauf verständigt, dass die ausgefallene
Gemeinschaftssitzung im November 2021 im Congress Park Hanau nachgeholt wird.
Nach den Worten von Dr. Thomas Göbel als Sprecher der Programm-AG soll diese am
19. November stattfinden. "Dieser Termin hat den Vorteil, dass wir
Veranstaltungskonflikte mit den meisten Vereinen vermeiden und gleichzeitig zu
diesem Zeitpunkt schon viele neu gekürte Prinzenpaare vorstellen können."
Sollte hier bereits Publikum in nennenswerter Größenordnung erlaubt sein, sehen
die Planungen vor, dass auf ein Online Streaming verzichtet wird. Gelten bis
November weiter oder wieder strenge Kontaktbeschränkungen, wird die
Veranstaltung auf der Plattform von HanauDaheim gestreamt. Die Stadt Hanau
unterstütze die Veranstaltung, so Bernd Michel, indem sie die Finanzierung des
Events sichere und logistische Hilfe leiste, wo sie gebraucht werde. Die
Organisation des Programms und der Ablauf der Sitzung liegen bei den Vereinen.
Daneben soll im September ein "Sommerumzug" der Faschingsvereine durch Hanau stattfinden. Dabei erhofft sich die Arbeitsgemeinschaft, dass neben dem Hanauer Zugverein auch alle Stadtteil-Zugvereine sich in die gemeinschaftliche Organisation einbringen. "Der Zug soll bunt und ein ‚touristisches‘ Highlight für Hanau und die ganze Umgebung werden", hoffen alle Beteiligten darauf, dass es dann möglich sein wird, viele Besucher*innen in die Brüder-Grimm-Stadt zu locken. "Falls das Hanauer Bürgerfest stattfinden darf, soll das Festgeschehen auf den Mainwiesen als Ziel das bunte Zugtreiben abschließen", stellt Michel in Aussicht. Muss das großer Traditionsfest ausfallen, könne der Freiheitsplatz oder der Marktplatz als Zielpunkt dienen.
"Wir richten jetzt unseren Blick nach vorne und wollen gemeinsam etwas für
unsere Stadt erreichen", fasst Heiko Lipke, Sprecher der
Interessenvertretung Hanauer Karnevalvereine (IHVK) zusammen. Man freue sich
auf die Zusammenarbeit und dankt für die Unterstützung der Stadt. "Ein
solcher Einsatz ist nicht selbstverständlich", würdigt der
Interessensvertreter der Vereine abschließend das Engagement von
Oberbürgermeister Kaminsky.
Stadt Hanau vom 10.03.2021