Guadeloupe ist ein netter Flecken Erde, wenn niemand auf einen schießt. Das Rauschen der Wellen übertönt das Pfeifen in meinen Ohren und die Luft riecht nach Salz, statt nach verwesenden Leichen – ein Gestank, der sich unauslöschlich ins Gedächtnis brennt.
Wenn ich mich über die Bordwand lehne, kann ich bis zum Grund sehen, wo kleine, silberne Fische über den Sand flitzen, ihn beim Wenden mit den Flossen berühren und aufwirbeln. Ein idyllischer Kontrapunkt zu der Insel von einst.
Es ist nur ein Zwischenstopp. Die übliche Landung eines Seglers auf dem Weg nach New York, der Station macht, um das Wasser aufzufrischen. Und doch hätte ich nie geglaubt, dass ich einmal zurückkehren würde zu dieser Insel, mit der mich so viel verbindet, wie mich von ihr trennt. Dennoch bin ich hier; gewinne mit jeder Meile Abstand zu den Ereignissen, die mein Leben bis in die Grundfesten erschütterten.
Wenn ich zurückdenke, mit all der nötigen Einsicht, die ich seither gewonnen habe, komme ich zu dem Schluss, dass alle Ereignisse, die in ihrer Summe zu diesem Umbruch geführt haben, auf ein einziges Datum zurückgehen. Auf den 13. März 1773.
Es war ein verregneter Abend gewesen, damals, als alles begann, und meine Finger waren längst taub von der Kälte, als ich die Handschuhe abstreifte und sie dem Dienstboten in die Hand drückte, der mit starrer Miene und mehlbestäubter Perücke am Versammlungsraum des Crompton’s parat stand - der renommiertesten Adresse der Stadt. Eine andere wäre kaum in Frage gekommen. Denn die Bürger Manchesters hatten sich zusammengefunden, um dem neuen Magistrat von Stradford zu applaudieren.
Was hätte mein Vater dazu gesagt, wäre er noch am Leben?
Andere hätten gesagt: „Gut gemacht, mein Junge!“, oder „Ich bin stolz auf dich!“
Meiner hätte gesagt: „Glückwunsch. Jetzt bist du endgültig einer von denen.“
Und er hatte Recht. Ich war einer von „denen“. Und ich war stolz darauf.