Nein, der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat sich den Gutachtern
zufolge keinen Pflichtverletzungen im Umgang mit Missbrauchsfällen
schuldig gemacht. (...) Das war's dann aber auch. Denn der Schaden, den
der Kardinal mit seiner Entscheidung verursacht hat, ein Erstgutachten
zunächst unter Verschluss zu halten, ist weit mehr als nur ein
Kommunikationsdesaster. (...)
Das nun verfasste zweite Gutachten könnte allerdings eine Zäsur darstellen. Das zeigen bereits die Namen derer, denen jetzt Pflichtverstöße vorgeworfen werden. (...) Wieder zeigt sich, dass es die Strukturen innerhalb der Kirche sind, die sexualisierte Gewalt und ihre Vertuschung begünstigen - vor allem das Machtgefälle zwischen Klerikern und denen, die sich ihnen anvertrauen. Damit ein für allemal aufzuräumen, ist überfällig.
Badische Zeitung
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