Berlin, den 21.03.2021. Morgen vor einem Jahr – am 22. März 2020 – ging ganz Deutschland zum ersten Mal in den coronabedingten Lockdown. Zahlreiche Kulturinstitutionen mussten schon eine Woche früher ihre Türen schließen, für viele Kulturschaffende sind bereits im März 2020 Aufträge, Auftritte und Engagements weggebrochen. Die Situation hält nun schon seit 12 Monaten an.
Knapp drei Wochen vor dem ersten Lockdown, am 4. März 2020, meldete der Deutsche Kulturrat bereits: „Coronavirus trifft Kulturbereich hart“. Nur Tage später, am 11. März, forderten wir erstmalig einen eigenen Notfallfonds für den Kulturbereich. Am 22. April unterstützte uns der Kulturausschuss des Bundestages bei unserer Forderung nach diesem Kulturinfrastrukturfonds. Ende April bestätigt die Kulturstaatsministerin Verhandlungen über einen Kulturinfrastrukturfonds. Am 4. Juni dann die Erfolgsmeldung: Der Kulturinfrastrukturfonds mit dem Titel "NEUSTART KULTUR" mit einem Volumen von einer Milliarde Euro kommt. Das Bundesprogramm "NEUSTART KULTUR" unterscheidet sich von den Wirtschaftshilfen, die beim Wirtschaftsministerium beantragt werden können, darin, dass es aus dem Kulturbereich für den Kulturbereich zugeschnitten ist. Die Kulturstaatsministerin folgte unserem Vorschlag, die Mittel über Kulturverbände, Kultur-Fonds und Stiftungen auszureichen. Sie kennen die spezifischen Bedarfe und Anforderungen in den jeweiligen künstlerischen Sparten und Bereichen bestens. Im November nahm der Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages unsere Änderungsvorschläge zum Regierungsentwurf zum Infektionsschutzgesetz im Sinne der Kultur auf. Zu Beginn des neuen Jahres 2021 dann unsere Eilmeldung am 3. Februar: "NEUSTART KULTUR II" wird, wie von uns gefordert, um eine weitere Milliarde Euro auf Zweimilliarden Euro aufgestockt.
Aktuell ringen die Kultureinrichtungen und -unternehmen um Wiederöffnungen. Die rasant ansteigenden Ansteckungszahlen und das schlechte Impfmanagement lassen zur Zeit aber nur kleine oder sogar keine Schritte zu.
Doch in welchem Zustand sind die Institutionen und Akteure genau? Welche Hilfen brauchen sie jetzt, um dauerhaft zu Kräften zu kommen?
Ein Jahr nach
Beginn der Corona-Pandemie und des einhergehenden Kultur-Lockdowns ziehen
mehr als 50 Autorinnen und Autoren im Schwerpunkt der aktuellen Ausgabe 3/21 von Politik & Kultur eine erste kulturpolitische Bilanz.
Aus allen Sparten
des Kulturbereiches – Musik, darstellende Künste, Literatur, Baukultur,
bildende Kunst, Design, Medien und Sozikultur – berichten Expertinnen und
Experten über den Ist-Zustand und zeigen erste Öffnungsperspektiven auf.
Auch die Politik kommt zu Wort: Die Beauftragte der Bundesregierung für
Kultur und Medien Prof.
Monika Grütters MdB sowie die Kulturministerinnen
und -minister
der Länder, sowie die Vertreter der Kommunalen Spitzenverbände
berichten über die Situation der Kultur in ihrem Verantwortungsbereich.
Mit einem Spezial: Was tut der öffentlich-rechtliche Rundfunk in der Corina-Krise für die Kultur? Der Herausgeber von Politik & Kultur und Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagt: „Hinter uns liegt ein rabenschwarzes Jahr – insbesondere für die Kultur. Wir haben wichtige Kultur-Vertreter gefragt, wie es bei ihnen aussieht: die Not ist groß, wir geben aber nicht auf!“