Owsjannikowa wurde vorgeworfen, den Militäreinsatz in der Ukraine am Rande eines Gerichtsverfahrens gegen den Oppositionspolitiker Ilja Jaschin am 13. Juli als "Verbrechen" bezeichnet zu haben. Zudem hatte sie nahe des Kreml erneut gegen den Militäreinsatz sowie gegen Präsident Wladimir Putin demonstriert. Kurze Zeit später wurde sie kurzzeitig festgenommen.
Owsjannikowa war international bekannt geworden, als sie am 14. März während einer Live-Sendung hinter der Nachrichtensprecherin auftauchte und ein Protestplakat in die Kamera hielt. Nach der Aktion kam sie kurz in Polizeigewahrsam, wurde aber lediglich zu einer Geldstrafe verurteilt und wieder freigelassen.
Danach verbrachte die Journalistin mehrere Monate im Ausland und arbeitete unter anderem kurzzeitig für die deutsche Zeitung "Die Welt". Anfang Juli gab sie ihre Rückkehr nach Russland bekannt, um einen Sorgerechtsstreit um ihre beiden Kinder beizulegen. Nach Angaben ihres Anwalts Dmitri Sachwatow hat Owsjannikowa derzeit keine Pläne, Russland zu verlassen.
Seit Beginn der Militäroffensive in der Ukraine am 24. Februar haben die russischen Behörden ihr Vorgehen gegen Regierungskritiker verstärkt. Nach einem neuen Gesetz drohen bei der Verbreitung von Informationen über das Militär, die von den Behörden als falsch eingestuft werden, bis zu 15 Jahre Haft.
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