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Frankreich braucht Unterstützung!

Frankreich wird weiter von mehreren Waldbränden in Atem gehalten und erhält nun Hilfe von mehreren europäischen Ländern.

Deutschland, Griechenland, Polen, Rumänien und Österreich hätten ihre Unterstützung zugesagt, erklärte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (Wiki) am Donnerstag und lobte die "europäische Solidarität". Unter anderem sollten mehrere Feuerwehren aus dem Rheinland am Donnerstagabend im Großraum Bordeaux eintreffen. 

In mehreren Regionen Frankreichs wüten derzeit massive Brände. Am stärksten betroffen ist das Département Gironde im Südwesten des Landes. Dort zerstörten die Flammen bei Bordeaux seit Dienstag 6800 Hektar Wald, 10.000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden, einige von ihnen bereits zum zweiten Mal. Denn bei dem Feuer handelt es sich um einen wieder aufgeflammten Brand, der bereits Mitte Juli gewütet hatte.

Mehrere der evakuierten Bewohner hinterließen auf weißen Bettlaken  an ihren Häusern Botschaften für die Einsatzkräfte: "Danke an die Feuerwehr", war dort unter anderem zu lesen. "Man hat den Eindruck, man ist in Kalifornien, es ist gigantisch", sagte Feuerwehrmann Rémy Lahay, der seit 22 Jahren Brände löscht. "Wir werden von den Ereignissen überrollt. Auf so etwas kann man sich nicht vorbereiten."

Mehr als tausend Feuerwehrleute sind allein in der Gironde im Einsatz. Premierministerin Elisabeth Borne und Innenminister Gérald Darmanin reisten am Donnerstag in das Département, um sich ein Bild der Lage zu machen. Darmanin hatte am Mittwoch erklärt, es bestehe der Verdacht, dass die Feuer auf Brandstiftung zurückgingen. 

Auch in anderen Regionen Frankreichs lodern Waldbrände. Einer der beiden Brände, die seit Dienstag mehr als 330 Hektar Wald im Süden des ostfranzösischen Départements Jura zerstört haben, war auch am Donnerstag noch aktiv. In den Ortschaften Rivière-sur-Tarn und Mostuéjouls im Département Aveyron im Südosten des Landes mussten am Mittwochabend 500 Urlauber und Einwohner wegen eines Feuers evakuiert werden. Zwei weitere Feuer im westfranzösischen Département Maine-et-Loire, die mehr als 1500 Hektar Fläche verwüstet haben, sind inzwischen unter Kontrolle. 

Extreme Trockenheit und historisch niedrige Regenmengen begünstigen den Ausbruch immer neuer, kleinerer Brände. Die französischen Behörden hatten über die EU um Hilfe gebeten, mehrere Länder kamen der Bitte nach. Auch die EU schickte vier Löschflugzeuge aus Griechenland und Schweden nach Frankreich, wie die EU-Kommission am Donnerstag mitteilte. Polen kündigte die Entsendung von 146 Einsatzkräften nach Südfrankreich an.

Aus Deutschland machten sich am frühen Donnerstagmorgen 65 Feuerwehrleute aus dem Rheinland mit 20 Fahrzeugen und vier Anhängern auf den Weg, wie die Feuerwehr Bonn mitteilte. Wann und mit welchem konkreten Auftrag sie in Frankreich zum Einsatz kommen, sollte noch geklärt werden. 

An dem Einsatz nehmen neben Einsatzkräften aus Bonn, Düsseldorf, Leverkusen, Königswinter und Ratingen auch Fachberater einer Hilfsorganisation und eine Versorgungseinheit der Johanniter-Unfallhilfe teil. Auch Niedersachsen entsandte Feuerwehrleute und zwei Spezialfahrzeuge, wie die Landesregierung mitteilte. Die Einsatzkräfte sollen demnach zunächst eine Woche vor Ort bleiben.

Die Waldbrände ereignen sich vor dem Hintergrund einer starken Hitzewelle in Frankreich. Für Donnerstag wurden im Südwesten des Landes Temperaturen von 35 bis 39 Grad erwartet, wie der französische Wetterdienst Météo-France mitteilte. Experten gehen davon aus, dass der Klimawandel für die extreme Hitze und Trockenheit verantwortlich ist.

Auch im Zentrum Portugals wüten seit einigen Tagen mehrere Waldbrände. Mehr als 1500 Feuerwehrleute waren am Donnerstag weiter gegen die Flammen im Naturpark Serra da Estrela im Einsatz. Das Feuer war am Samstag in der Gemeinde Covilha ausgebrochen. Bei den Löscharbeiten wurden mehrere Feuerwehrleute verletzt.

noe/jes