Selenskyj sagte, die Ukraine wolle schon vor dem angestrebten EU-Beitritt dem EU-Binnenmarkt beitreten, der den freien Verkehr von Waren, Dienstleistungen und Kapital ermöglicht. Der Zugang zum EU-Binnenmarkt sei für die Ukraine eine sehr wichtige Frage. "Ich bin sicher, es wird passieren und es wird einer der wichtigsten Siege unseres Landes sein", zeigte sich Selenskyj zuversichtlich.
Von der Leyen war am Donnerstag zu ihrem dritten Besuch seit Beginn des russischen Angriffskrieges am 24. Februar in Kiew eingetroffen. "So viel hat sich verändert", schrieb sie nach ihrer Ankunft am Bahnhof der ukrainischen Hauptstadt im Onlinedienst Twitter. Die Ukraine sei nun ein EU-Beitrittskandidat. Sie werde mit Selenskyj und dem ukrainischen Regierungschef Denys Schmyhal besprechen, "wie wir unsere Wirtschaft und unsere Bevölkerung auf dem Weg zum Beitritt enger zusammenbringen können".
Die Ukraine hatte den Status als Beitrittskandidat im Juni von der EU erhalten. Von der Leyen hatte ihre Reise am Mittwoch in ihrer Rede zur Lage der Europäischen Union in Straßburg angekündigt. Darin sagte die Kommissionspräsidentin, sie wolle "mit der Ukraine darauf hinarbeiten, einen nahtlosen Zugang zum Binnenmarkt zu gewähren - und umgekehrt".
Die einzelnen EU-Mitgliedstaaten unterstützen die Ukraine bereits auf vielfältige Weise. So liefern sie Waffen in das Land und haben eine Reihe von Sanktionen gegen Russland verhängt. Darüber hinaus dringt die ukrainische Regierung auf finanzielle Hilfen. Im Mai hatte der ukrainische Finanzminister Sergej Martschenko erklärt, sein Land benötige fünf Milliarden Dollar monatlich, um sein durch den Krieg entstandenes Haushaltsdefizit auszugleichen.
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