Mehrere Länder hatten am Wochenende mit einem Nein gegen das dritte Entlastungspaket im Bundesrat gedroht. Sie kritisierten, dass die Ampel-Koalition ohne Rücksprache mit den Ländern eine milliardenschwere Beteiligung an den Kosten für die Entlastungsmaßnahmen beschlossen habe.
Lindner verwies darauf, dass das Vorhaben des Abbaus der sogenannten kalten Progression die Menschen bei der Lohn- und Einkommensteuer entlaste. Dabei geht es darum, den Effekt auszugleichen, dass ein Lohnplus in Höhe der Inflation durch die Anwendung eines höheren Steuertarifs wieder aufgefressen wird. Lindner betonte, es sei klar, dass bei einer Entlastung an dieser Stelle auch die Länder ihren Beitrag leisten müssen, da die Steuer gemeinsam mit dem Bund eingenommen werde.
"Ich glaube, dass die Länder auch die entsprechenden Möglichkeiten haben", sagte der Finanzminister. "Denn anders als der Bund haben viele Länder im Jahr 2022 keinen Gebrauch von der Ausnahme bei der Schuldenbremse gemacht". Der Bund habe dagegen mit einer erneuten Ausnahme von der Schuldenbremse Gelder "in dreistelliger Milliarden-Euro-Größenordnung" aufgenommen.
mt/cha
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