Die ultrakonservative Zeitung "Kaihan" beschuldigte den 2004 zum besten Fußballer Asiens gewählten Mittelfeldspieler am Mittwoch, "Öl ins Feuer" gegossen, die "Unruhen angeführt" und so zu Todesfällen im Iran beigetragen zu haben.
Karimi, der laut Medienberichten seit einigen Monaten in den Vereinigten Arabischen Emiraten lebt, hatte seit Beginn der Proteste nach Aminis Tod mehrfach im Internet öffentlich Stellung bezogen und die Protestbewegung unterstützt.
Die Proteste im Iran waren durch den Tod der 22-jährigen Mahsa Amini ausgelöst worden. Die junge Kurdin war am 16. September gestorben, nachdem sie drei Tage zuvor in Teheran von der Sittenpolizei wegen des Vorwurfs festgenommen wurde, ihr Kopftuch nicht den Vorschriften entsprechend getragen zu haben.
Bei den Protesten wurden seither nach Angaben der in Oslo ansässigen Organisation Iran Human Rights (IHR) mindestens 92 Menschen getötet und mehr als tausend festgenommen.
Karimi spielte zwischen 2005 und 2007 bei Bayern München. Neben dem Ex-Fußballer haben mehrere weitere prominente iranische Sportler, Schauspieler und Regisseure die Protestbewegung nach dem Tod Aminis offen unterstützt.
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