"In weniger als drei Jahren haben wir Schock auf Schock auf Schock durchlebt", sagte die IWF-Chefin in ihrer Rede an der Georgetown Universität in Washington. Sie verwies dabei auf die Corona-Pandemie, den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und "Klimakatastrophen auf allen Kontinenten".
Georgieva mahnte, die Instabilität der Weltwirtschaft dürfe nicht zu einer "gefährlichen 'neuen Normalität'" werden. Zunächst müsse die Weltwirtschaft stabilisiert werden, indem die "dringlichsten Herausforderungen" angegangen würden.
Die IWF-Chefin ging dabei insbesondere auf den starken Anstieg der Verbraucherpreise ein - und warnte, Fehler bei der Inflationsbekämpfung könnten "enorme Kosten" haben. Die Geldpolitik müsse weiter angezogen werden, damit die Inflation sich nicht ausweite und dauerhaft hoch bleibe. "Auf der anderen Seite könnte ein zu starkes und zu schnelles Anziehen der Geldpolitik - und das synchronisiert - viele Volkswirtschaften in eine verlängerte Rezession stürzen."
Laut den jetzigen Prognosen dürften Länder, die für ein Drittel der Weltwirtschaft stehen, in diesem oder im kommenden Jahr mindestens zwei aufeinanderfolgende Quartale mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung erleben, sagte Georgieva.
Vertreter von mehr als 180 Staaten treffen sich kommende Woche in Washington zu den Jahrestagungen von IWF und Weltbank. Geplant ist auch ein Treffen der Finanzminister und Zentralbankchefs der G20-Staaten. Die Jahrestagungen werden überschattet vom russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, der massive negative Auswirkungen auf die Weltwirtschaft hat.
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