Russland habe am Montag als Reaktion auf den Anschlag auf die Krim-Brücke landesweit "massive" Raketenangriffe in der Ukraine ausgeführt, bestätigte Putin. Am Samstag war die Kertsch-Brücke vom russischen Festland zu der von Russland annektierten Halbinsel Krim durch eine Bombenexplosion schwer beschädigt worden. Moskau nannte die Explosion einer Lkw-Bombe als Ursache und machte am Sonntagabend den ukrainischen Geheimdienst dafür verantwortlich.
Putin sagte nun bei der Sitzung des russischen Sicherheitsrates mit Blick auf die Raketeneinschläge in Kiew und anderen ukrainischen Städten am Montag: "Auf Vorschlag des Verteidigungsministeriums und entsprechend des Planes des Generalstabs wurden massive Angriffe mit Hochpräzisions-Waffen langer Reichweite gegen die Energie-, Militär- und Kommunikationsinfrastruktur der Ukraine ausgeführt."
Der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrats, Ex-Präsident Dmitri Medwedew (Wikipedia), nannte die Raketenangriffe auf die Ukraine vom Montag nur die "erste Episode", weitere würden folgen. Ziel müsse "die völlig Zerschlagung des ukrainischen Regimes" sein, schrieb er im Onlinedienst Telegram.
Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums erreichten die Raketen in der Ukraine ihre Ziele. "Alle Ziele wurden getroffen", erklärte das Ministerium, nachdem die Ukraine von mehr als 80 Raketen auf verschiedene ukrainische Städte sowie von Unterbrechungen der Strom- und Wasserversorgung berichtet hatte.
Durch den Angriff auf die Krim-Brücke habe sich die Ukraine auf "dasselbe Niveau begeben wie die verhasstesten Terroristen", sagte Putin bei der Video-Konferenz des Sicherheitsrates weiter. Es sei unmöglich gewesen, darauf nicht zu reagieren. Im Falle weiterer ukrainischer Angriffe solle niemand daran zweifeln, dass eine harte russische Antwort erfolgen werde.
Putin erhob auch den Vorwurf, dass die ukrainische Armee in der Vergangenheit "in drei Fällen" das russische Atomkraftwerk Kursk im Südwesten rund 85 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt angegriffen habe. Zudem habe die Ukraine auch versucht, die Gaspipeline TurkStream von Russland über das Schwarze Meer in die Türkei anzugreifen.
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