"Wir haben die Situation, dass wir aktuell tatsächlich so viele Corona-Patientinnen und -Patienten haben wie zu Spitzenzeiten dieses Jahres", sagte Gaß weiter. Der Trend sei dabei weiter negativ. "Das heißt, wir werden in der nächsten Woche wahrscheinlich einen neuen Rekordwert vermelden müssen", warnte der DKG-Hauptgeschäftsführer. Auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Krankenhäuser gebe es immer mehr Ausfälle. Neben Corona trage dazu auch die saisonal hohe Zahl von Atemwegserkrankungen bei.
Für die Krankenhäuser bedeute dies, dass bereits jetzt "etwa planbare Operationen und Behandlungen verschoben, Betten gesperrt werden, weil Personal fehlt, und sich Krankenhäuser zeitweise von der Notfallversorgung abmelden müssen". Davon betroffen sei derzeit etwa die Hälfte der Kliniken.
"Daher sollten die Landesregierungen gemeinsam mit ihren regionalen Gesundheitsämtern schauen, wo Maskenpflichten in Innenräumen, auch bei großen Menschenansammlungen, angebracht sind", fordert Gaß. Es gehe hier aber nicht nur um Vorschriften, sondern auch um "den Appell an die Menschen, freiwillig Masken zur Vorsorge zu tragen und die empfohlenen Impfungen in Anspruch zu nehmen".
Zuvor hatten sich auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sowie mehrere Landesgesundheitsministerinnen und -minister für die Wiedereinführung der Maskenpflicht etwa in Geschäften ausgesprochen. Nach aktueller Rechtslage müssen darüber die Bundesländer jeweils für sich entscheiden.
Laut einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) wollen die meisten Landesregierungen allerdings vorerst noch abwarten. Konkrete Überlegungen für verschärfte Maskenpflichten gibt es bisher nur in Berlin und Brandenburg, in Niedersachsen gilt ein Stufenmodell, das Maskenpflichten von der Krankenhausbelegung mit Corona-Infizierten abhängig macht.
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