In den ersten beiden Quartalen des Jahres war die US-Wirtschaft geschrumpft, erst annualisiert um 1,6 Prozent und dann um 0,6 Prozent. Das bedeutet zwar rein technisch betrachtet eine Rezession; die US-Regierung und viele Ökonomen hielten den Begriff der Rezession aber für nicht angebracht, unter anderem wegen der Stärke des Arbeitsmarkts. Die Arbeitslosenquote in den USA liegt bei nur 3,5 Prozent, dem niedrigsten Stand seit rund 50 Jahren.
Die neuen Konjunkturzahlen sind weniger als zwei Wochen vor den Kongresswahlen vom 8. November gute Nachrichten für US-Präsident Joe Biden und seine Demokraten. Umfragen zeigen, dass die Wirtschaft für Wähler das wichtigste Thema ist. Biden erklärte am Donnerstag, die Konjunkturzahlen seien ein neuer Beweis dafür, dass sich die US-Wirtschaft weiterhin kraftvoll erhole.
"Das ist ein Beweis für die Widerstandskraft des amerikanischen Volkes", erklärte Biden. "Es ist nie eine gute Wette, gegen das amerikanische Volk zu wetten."
Allerdings macht die anhaltend hohe Inflation von zuletzt 8,2 Prozent vielen Bürgern zu schaffen und sorgt für großen Unmut. Umfragen zufolge dürften Bidens Demokraten bei den als Midterms bekannten Kongresswahlen ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus an die oppositionellen Republikaner verlieren. Die Demokraten könnten zwar ihre hauchdünne Senatsmehrheit verteidigen, mehrere entscheidende Rennen sind aber so eng, dass Prognosen sehr schwierig sind.
fs/ilo
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