Die Umweltorganisation WWF fordert von den Teilnehmern der der UN-Klimakonferenz (Wikipedia) im ägyptischen Scharm el-Scheich ein klares Bekenntnis zur Abkehr von fossilen Energien - auch von Deutschland und der EU. Der geschäftsführende Vorstand von WWF Deutschland, Christoph Heinrich (Webseite), verwies auf entsprechende Beschlüsse der Konferenz in Glasgow. "Daran muss festgehalten werden", sagte Heinrich der Nachrichtenagentur AFP, auch in der derzeitigen Energiekrise.
Heinrich hob hervor, dass es wegen dieser Krise derzeit "einen Run auf fossile Energie" gebe, auch in Deutschland. "Hier muss die Konferenz ein deutliches Zeichen dagegen setzen", forderte der WWF-Vorstand. "Es darf keine Renaissance der fossilen Energien geben."
Auch von deutscher Seite seien hier zuletzt mit den "Einkaufstouren für Gas" teilweise "falsche Signale" erzeugt worden und ein Bild, das die Regierung wieder "zurechtrücken" müsse. "Es muss ein deutliches Bekenntnis zur Energiewende von Deutschland und der EU geben, dann auch auf der ganzen Welt", verlangte Heinrich. "Das Signal muss Energiewende und Energieeffizienz lauten."
Allerdings sieht der WWF-Vorstand die Bundesregierung insgesamt schon weiterhin auf dem Kurs in Richtung Energiewende und Ökostrom-Ausbau. Zwar gebe es auch in Deutschland einige Stimmen, "die das zurückdrehen wollen", zumindest bei Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sehe er jedoch keine Tendenzen, "dass er jetzt die Türen öffnen wird für fossile Energien".
Anders sei dies in einigen anderen EU-Staaten wie Polen, wo die aktuelle Krise für eine Rückkehr zur heimischen Kohle missbraucht werde. Und auch in Deutschland bestehe etwa die Gefahr, dass das Land bei neuen Vereinbarungen über Gaslieferungen "in langfristige Verträge gebunden" werde und deswegen den fossilen Energieträger länger nutze als notwendig.
Zurückhaltend äußerte sich Heinrich zudem zu den neuen Flüssiggasterminals, von denen die ersten zum Jahresende in Betrieb gehen sollen: "Wir müssen auch gucken bei den LNG-Terminals, dass diese entweder nur kurzlebig sind oder dann auch wasserstofftauglich sein müssen."
"Deutschland muss eine starke Stimme in der Welt bleiben für erneuerbare Energien und die Energiewende", forderte Heinrich mit Blick auf die internationalen Klimaberatungen in Scharm el-Scheich, die am 6. November beginnen. "Das war einmal das Markenzeichen dieses Landes", gab er zu bedenken.
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