Deutschland sagt der Ukraine weitere 50 Millionen Euro als Winterhilfe zu. "Geld allein schützt nicht vor dem Erfrieren und Verdursten, und deswegen ist die ganz konkrete technische Hilfe so wichtig", sagte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Dienstag zum Auftakt einer internationalen Ukraine-Konferenz in Paris (Webseite). "Wir brauchen nicht nur finanzielle Mittel, sondern wir brauchen Generatoren, Transformatoren und Kabel. Diese Sachspenden sind genauso wichtig", erklärte sie.
Auf der Pariser Konferenz soll es vor allem um den Wiederaufbau der wichtigsten Infrastruktur gehen, um der ukrainischen Bevölkerung zu helfen, durch den Winter zu kommen. Die französische Regierung will eine Internet-Plattform einrichten, um die Bedürfnisse der Ukraine und die Hilfszusagen der internationalen Gemeinschaft besser zu koordinieren.
"Was Putin nicht mit seinen Panzern geschafft hat, das versucht er jetzt mit Angriffen auf die Infrastruktur", sagte Baerbock. "Er möchte erreichen, dass durch Erfrieren Menschen entweder in die Flucht getrieben werden oder vor Ort umkommen", sagte sie. Sie berichtete von Ärzten in der Ukraine, die eine Herz-Operation eines Kindes im Licht ihrer Handylampen fortgesetzt haben, als wegen eines russischen Angriffs der Strom ausfiel.
"Wir müssen sehen, was diese Taktik ganz konkret für die Menschen bedeutet", sagte Baerbock. Sie verwies darauf, dass Deutschland bereits 160 Millionen Euro für die Ukraine zugesagt habe. Deutschland wolle sich in allen wichtigen Bereichen engagieren, die auf der Pariser Konferenz besprochen werden sollen, unter anderem die Versorgung mit Wasser und Strom.
Die Bundesregierung sei derzeit zudem im Gespräch mit der Deutschen Bahn, um Loks in die Ukraine zu bringen. Dazu sei ein Spurwechsel nötig, aber daran werde gearbeitet.
Auf die Frage nach einer Formulierung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der von "Sicherheitsgarantien für Russland" gesprochen hatte, antwortete sie: "Wir haben als internationale Gemeinschaft sehr deutlich gemacht, dass es mit diesem Russland unter Putin auf absehbare Zeit keine gemeinsame Sicherheit geben kann, (...) weswegen wir ohne Wenn und Aber an der Seite der Ukraine stehen."
kol/cp © Agence France-Presse