Der Aachener internationale Karlspreis (Wikipedia) 2023 geht an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und das ukrainische Volk. Das teilte das Direktorium des Preises am Freitag in der nordrhein-westfälischen Stadt mit. "Das ukrainische Volk verteidigt unter der Führung seines Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nicht nur die Souveränität seines Landes und das Leben seiner Bürger, sondern auch Europa und die europäischen Werte", hieß es zur Begründung.
Das Direktorium würdigte Selenskyj als "Halt und auch Vorbild für sein Volk" im Krieg Russlands gegen die Ukraine. Für das ukrainische Volk sei er nicht nur Präsident und Oberbefehlshaber der Armee, sondern auch "Motivator, Kommunikator, der Motor und die Klammer zwischen der Ukraine und der großen Phalanx der Unterstützer". Zudem bekenne sich Selenskyj zu den europäischen Werten.
Der ukrainische Präsident weise immer wieder darauf hin, dass sein Land die westlichen Werte verteidige. Dies seien "unverbrüchliche Prinzipien des Zusammenlebens, des Friedens und der Freiheit und damit das, wofür die Europäische Union politisch steht". Dabei zeige Selenskyj Mut, Führungsfähigkeit und taktisches Einfühlungsvermögen wie auch einen neuen, klaren und unmissverständlichen politischen Stil.
Selenskyj gebe der Ukraine und der Europäischen Union Kraft, an das europäische Ideal zu glauben. "Er ist insoweit auch Vorbild für alle Europäerinnen und Europäer, sich auf die europäischen Ideale und Werte zu besinnen", hieß es weiter. Der Aachener Karlspreis wird traditionell Himmelfahrtstag verliehen. Im kommenden Jahr ist dies Donnerstag, der 18. Mai.
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) gratulierte zum Preis und erklärte, die Auszeichnung sei ein "klares Signal in Zeiten des Krieges". Sie stehe für "die Hochachtung vor dem unbändigen Mut und dem ungebrochenen Stolz der Ukrainerinnen und Ukrainer". Selenskyj sei ein "entschlossener Kämpfer für die Werte des freien Europas".
Mit dem internationalen Karlspreis zu Aachen werden seit 1950 Persönlichkeiten oder Institutionen ausgezeichnet, die sich um Europa und die europäische Einigung verdient machten. Zu den prominentesten Preisträgern zählen Papst Franziskus und der französische Präsident Emmanuel Macron.
Im Jahr 2022 wurden die drei belarussischen Bürgerrechtlerinnen Swetlana Tichanowskaja (W), Maria Kolesnikowa (W) und Weronika Zepkalo mit dem Preis ausgezeichnet.
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