In der Debatte um Waffenlieferungen an die Ukraine hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) zur Vorsicht gemahnt. Es handele sich um "schwierige Entscheidungen", sagte Baerbock dem Berliner "Tagesspiegel" (Samstagsausgabe). "Es geht nicht um Spielzeug, sondern um schweres Kriegsmaterial. Daher ist es wichtig, immer wieder sorgfältig abzuwägen, wie wir bestmöglich Leben schützen können."
Angesprochen auf eine mögliche Lieferung von Kampfflugzeugen an die Ukraine sagte Baerbock der Zeitung, dies sei "keine Debatte, die wir führen". Wichtig sei, "dass bisherige Entscheidungen auch zügig umgesetzt werden".
Zuletzt hatten mehrere westliche Staaten beschlossen, der Ukraine Kampfpanzer liefern zu wollen. In den vergangenen Tagen warb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (Eigene Webseite) erneut für weitere Waffenlieferungen an sein Land, darunter auch Kampfjets und Raketen mit größerer Reichweite.
Nach einem EU-Gipfel in Brüssel in dieser Woche, zu dem auch Selenskyj gereist war, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Kampfjets seien für ihn "kein Gesprächsthema" gewesen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sagte zum Abschluss des Gipfels, Kampfjet-Lieferungen seien keinesfalls "in den kommenden Wochen" möglich.
mhe/ju © Agence France-Presse