Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird voraussichtlich persönlich am G7-Gipfel in Japan teilnehmen. Selenskyj werde bei dem bis Sonntag angesetzten Treffen erwartet, hieß es aus informierten Kreisen am Freitag in Hiroshima (Wikipedia) . Details, wann genau der ukrainische Staatschef zu dem Gipfel der Gruppe großer Industrienationen (G7) reist, gab es zunächst nicht.
Das offizielle G7-Programm sah bisher vor, dass Selenskyj am Sonntag per Video-Schalte zu den Gipfelteilnehmern spricht. In Hiroshima hieß es, angesichts der Lage in der Ukraine seien Änderungen in letzter Minute mit Blick auf den Besuch nicht ausgeschlossen. Selenskyj hatte am Sonntag erstmals seit Kriegsbeginn Deutschland besucht und war im Anschluss in mehrere weitere europäische Staaten gereist.
Die weitere Unterstützung der Ukraine und verschärfte Sanktionen gegen Russland wegen des Angriffs auf das Land sind zentrales Themen des Gipfels. Die USA kündigten vor Beginn bereits ein neues Sanktionspaket an, das sich insbesondere gegen rund 70 Unternehmen aus Russland und anderen Ländern richtet. Die EU und Großbritannien wollen ihrerseits den milliardenschweren Handel mit Rohdiamanten aus Russland ins Visier nehmen.
EU-Ratspräsident Charles Michel sagte in Hiroshima, bei dem Treffen werde am Freitag auch die weitere militärische Unterstützung vor der erwarteten Frühjahrsoffensive gegen Russland beraten. "Es ist sehr klar, dass die Ukraine weiteres militärisches Gerät braucht", sagte er. Dabei werde es auch um die Ausbildung von Kampfjet-Piloten gehen.
Die Ukraine hofft auf die Lieferung von F-16-Kampfjets. Bisher gibt es aber keine Zusagen für die Bereitstellung der in den USA hergestellten Maschinen. Großbritannien und die Niederlande haben aber bereits angekündigt, dass sie bereit sind, die Ukraine bei der Ausbildung von Piloten zu unterstützen.
mt/kbh AFP