Der iranische Präsident Ebrahim Raisi hat zum Auftakt einer seltenen Lateinamerika-Reise in Venezuela seine Verbundenheit zu dessen Staatschef Nicolás Maduro (Wikipedia) betont. Der Iran und Venezuela seien "befreundet" und hätten "gemeinsame Interessen, gemeinsame Visionen und gemeinsame Feinde", sagte Raisi am Montag in der venezolanischen Hauptstadt Caracas nach einem Treffen mit Maduro vor Journalisten.
Raisi plant in den kommenden Tagen weitere Stationen unter anderem in Kuba und Nicaragua. Die Staaten unterliegen wie Iran und Venezuela Sanktionen der USA.
Die Freundschaft des Irans mit "dem venezolanischen Volk" widerstehe dem Druck von außen, es handele sich "nicht um eine normale diplomatische Beziehung, sondern eine strategische", sagte Raisi weiter. Beide Länder unterzeichneten 25 Abkommen zur Zusammenarbeit in etlichen Bereichen - von Bildung über Bergbau bis Gesundheitsversorgung.
Ein erklärtes Ziel von Raisis Besuch ist zudem die Erhöhung des Handelsvolumens zwischen den beiden Ländern von derzeit drei Milliarden Dollar (umgerechnet rund 2,78 Milliarden Euro) jährlich auf bis zu 20 Milliarden.
Der Iran ist neben Kuba und Nicaragua einer der wichtigsten Verbündeten der venezolanischen Regierung. Die Staaten zählen zudem trotz des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zu den Partnerstaaten Moskaus. Iran und Venezuela gehören zudem der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) an. Venezuela verfügt über die weltweit größten Erdöl-Reserven.
Maduro sagte, der Iran spiele eine "Hauptrolle als eine der wichtigsten aufstrebenden Mächte in der neuen Welt". Gemeinsam würden Teheran und Caracas "unbesiegbar". Der venezolanische Staatschef hatte im Juni 2022 seinerseits Teheran besucht und einen über 20 Jahre geltenden Kooperationsvertrag mit dem Land unterzeichnet, der insbesondere die Erdölindustrie und die Verteidigung betrifft.
Zuletzt hatte sich auch die Beziehung zwischen Caracas und Washington leicht entspannt. Im vergangenen Jahr entsandte Washington Vertreter ins Land zu einem Treffen mit Maduro. Nach der Wiederaufnahme der Gespräche zwischen dessen Regierung und der Opposition gewährte die US-Regierung dem Energiekonzern Chevron eine Lizenz zur Arbeit in Venezuela.
se/kas AFP