Die
CDU ist am Freitag in Berlin zu einem kleinen Parteitag
zusammengekommen, auf dem sie die Arbeit an ihrem neuen
Grundsatzprogramm vorantreiben will. "Wir wollen das klare Signal
aussenden: Die CDU arbeitet mit voller Kraft für die Zukunft unseres
Landes", sagte Parteichef Friedrich Merz zur Begrüßung der rund 160
Delegierten des so genannten Bundesausschusses in Berlin.
Die Delegierten sollen unter anderem Leitanträge zum Freiheitsbegriff der CDU und zu Maßnahmen gegen Kinderarmut verabschieden.
Der CDU-Bundesausschuss ist das zweithöchste Beschlussorgan der CDU - nach dem Bundesparteitag. Er kümmert sich um alle politischen Themen und organisatorischen Dinge, die nicht ausschließlich dem Bundesparteitag vorbehalten sind. Zuletzt hatte die CDU 2006 einen Bundesausschuss veranstaltet.
Auf die Veranstaltung vom Freitag soll am Samstag ein so genannter Grundsatzkonvent folgen. Die CDU will dann mit rund 500 Vertretern aus Verbänden, Wissenschaft, Gewerkschaften, Arbeitgebern, Spo rt und anderen über das neue Programm diskutieren. Endgültig verabschiedet werden soll das Programm - das vierte in der CDU-Geschichte - auf einem Parteitag im Mai 2024.
Mit dem neuen Programm will die Partei auch Lehren
aus der Niederlage bei der Bundestagswahl 2021 ziehen. Die CDU habe die
Wahl verloren, "weil wir nicht mehr gut genug waren", hatte der
Vorsitzende der Programmkommission, Carsten Linnemann (Wikipedia) , vor der
Veranstaltung am Freitag gesagt. Das neue Programm solle die Partei
"wieder auf die Höhe der Zeit" bringen und "Zielbilder" für die nächsten
zehn bis 15 Jahre zeichnen.
Als konkrete Zielmarke nannte Linnemann, die Union bei der kommenden Bundestagswahl wieder auf über 35 Prozent zu bringen. In aktuellen Umfragen ist sie davon aber noch deutlich entfernt, die meisten Erhebungen sehen die Union unter der 30-Prozent-Marke. Für Diskussionen in der Partei sorgt aktuell der Umstand, dass vor allem die AfD demoskopisch von der verbreiteten Unzufriedenheit mit der Ampel-Regierung zu profitieren scheint.
pw/cha AFP
Bild unten: Carsten Linnemann CCO