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Eine große Last

Letzte Generation sorgt mit bundesweiten Blockadeaktionen für Verkehrsstörungen

Aktivisten der Klimaschutzgruppe Letzte Generation haben am Freitag mit Klebeaktionen den Autoverkehr in mehreren deutschen Städten behindert.

In Berlin nahmen die Aktivistinnen und Aktivisten mehrere Hauptstraßen ins Visier, unter anderem an der Siegessäule und in der Nähe des Hauptbahnhofs. Zudem konfrontierten sie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf offener Straße. Im gesamten Bundesgebiet fanden nach Angaben der Protestgruppe mindestens 36 Sitzblockaden in 26 Städten statt.

Die Aktionen richteten sich den Angaben zufolge gegen die Bundesregierung, der die Gruppierung einen Bruch des Klimaschutzgesetzes vorwarf. "Die Bundesregierung bricht das Gesetz und führt unsere Gesellschaft in den Kollaps", erklärte Sprecherin Carla Rochel. "Es ist unsere demokratische Pflicht, dagegen friedlich Widerstand zu leisten."

In dutzenden Städten kam es laut Polizei zu Verkehrsbehinderungen und Umleitungen. In Potsdam klebten sich Aktivisten auf einer Brücke fest. Teilweise hielten Menschen die Aktivisten von ihren Klebeaktionen ab, etwa im nordrhein-westfälischen Bottrop. Eine Aktivistin wurde dabei leicht verletzt.

Nach Angaben der Letzten Generation konfrontierte deren Sprecherin Carla Hinrichs Bundeskanzler Scholz in Berlin auf offener Straße damit, dass die Regierung das Klimaschutzgesetz breche. Ein Video der Konfrontation teilte die Klimaschutzgruppe im Anschluss. Scholz verteidigte darin die Klimaschutzpolitik der Regierung. Deutschland werde im Jahr 2040 "CO2-neutral wirtschaften", was als "viertgrößte Volkswirtschaft der Welt" eine "große Last" sei, betonte Scholz demnach.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) forderte indes harte Strafen gegen die sogenannten Klimakleber. "Das Ganze ist eine Zumutung für die gesamte Bevölkerung, vollkommen inakzeptabel und muss mit aller Härte bestraft werden", sagte er der "Rheinischen Post". Die Aktivisten müssten spüren, "dass der Rechtsstaat sich konsequent gegen sie durchsetzt".

Weitere Klebeproteste gab es am Freitag auch in Nürnberg, Dresden, Leipzig, Bremen und Koblenz. Am Donnerstag hatten Aktivisten der Gruppe für mehrere Stunden die Flughäfen in Düsseldorf und Hamburg blockiert. Die Aktion traf viele Urlauber, die zu Beginn der Sommerferien mit dem Flugzeug verreisen wollten. Dutzende Flüge wurden annulliert.

tbh/cfm

© Agence France-Presse