Nach schweren Verletzungen durch verbotene Feuerwerkskörper, an denen ein Mann an Neujahr 2022 starb, hat die Staatsanwaltschaft Berlin den 21 Jahre alten Verkäufer der Pyrotechnik angeklagt.
Ihm wird neben gewerbsmäßigem Sprengstoffhandel unter anderem fahrlässige Tötung zur Last gelegt, wie die Behörde am Montag mitteilte. Weitere Vorwürfe gegen den Mann lauten auf Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion, bewaffneten Drogenhandel und Verstöße gegen das Waffengesetz.
Der 21-Jährige verkaufte nach Angaben der Staatsanwaltschaft zwischen November 2021 und dem 22. Dezember 2022 illegale, als höchstgefährlich eingestufte Feuerwerkskörper über soziale Medien an rund 158 Käufer. Dabei bot er auch Feuerwerkskörper als "Kugelbomben" an. Nach Verwendung einer solchen erlitt ein Mann am 1. Januar 2022 in Nordrhein-Westfalen schwerste Gesichtsverletzungen, an denen er schließlich starb. Ein neben ihm stehender Mann wurde zudem erheblich verletzt.
Bei einer Durchsuchung wurden bei dem 21-Jährigen rund 23 Kilogramm illegale Pyrotechnik entdeckt. Daneben fanden die Ermittler auch Marihuana und verschiedene Waffen, unter anderem eine Armbrust und eine Harpune. Die Sprengstoffe soll der Mann auch selbst verwendet haben, als er zusammen mit einem Mittäter in Berlin einen Zigarettenautomaten gesprengt haben soll. Die Anklage wurde zum Landgericht Berlin erhoben. Es entscheidet über die Prozesseröffnung.
tbh/cfm
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