Das Auswärtige Amt hat eine Reisewarnung für Israel ausgesprochen.
Alle deutschen Staatsbürger vor Ort sollten sich in die Krisenvorsorgeliste Elefand eintragen, wo auch über Ausreisemöglichkeiten informiert werde, teilte das Auswärtige Amt weiter mit.
Elektronische Erfassung von Deutschen im Ausland (ELEFAND)
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Die Reisewarnung gelte auch für die gesamten Palästinensischen Gebiete und den Libanon, teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Sonntag in Berlin mit. Der Krisenstab habe außerdem beschlossen, die bereits in die Region entsandten Krisenunterstützungsteams zu verstärken. Für den Gazastreifen und einige Gebiete im Libanon besteht bereits seit längerem eine Reisewarnung.
Diejenigen deutschen Staatsbürger und ihre Familien, die sich bereits in Israel oder den Palästinensischen Gebieten befinden und ausreisen wollen, werde das Auswärtige Amt nach besten Kräften unterstützen. Im Falle einer Lageverschlechterung stehe die Bundeswehr auch für eine militärische Evakuierungsoperation bereit.
Wegen des Krieges reisten bereits zahlreiche deutsche Staatsbürger aus Israel aus. Die Lufthansa hatte dazu auf Bitten des Auswärtigen Amtes am Donnerstag und Freitag jeweils vier Sonderflüge von Tel Aviv nach Deutschland absolviert.
Bis Freitagabend wurden nach Angaben des Auswärtigen Amts "rund 2800 Deutsche bei der Ausreise auf Land-, Luft- und Seeweg unterstützt". Zwei Bundeswehr-Maschinen nahmen am Sonntagmorgen insgesamt 80 Deutsche auf ihrem Rückflug von Tel Aviv mit.
Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hatte Israel am Samstag vergangener Woche mit einem Großangriff überfallen. Nach jüngsten israelischen Regierungsangaben wurden mindestens 120 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt und mehr als 1300 Menschen getötet.
Die israelische Armee nahm in der Folge den von der Hamas beherrschten Gazastreifen unter Dauerbeschuss und riegelte das dicht besiedelte Palästinensergebiet ab. Am Freitag forderte Israel rund 1,1 Millionen Palästinenser im Norden des Gazastreifens auf, ihre Häuser zu verlassen und sich im Süden des Gebiets in Sicherheit zu bringen. Durch die israelischen Angriffe auf Hamas-Stellungen im Gazastreifen wurden nach Angaben der Hamas-Behörden bisher mehr als 2300 Menschen getötet.
ran/hcy © Agence France-Presse