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Neue Baderegeln in Deutschland

In Deutschland werden ab sofort leichter verständliche neue Baderegeln gelehrt. Die in der Schwimmausbildung aktiven Vereine und Verbände einigten sich auf eine auf Kinder im Vorschulalter ausgelegte Neuformulierung von zehn elementaren Verhaltensweisen ...

wie die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) ѡ und die Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) am Dienstag in Bad Nenndorf und Berlin mitteilten. Diese werden nun in allen Schwimmkursen der Verbänden verbindlich vermittelt, um die Sicherheit beim Baden zu erhöhen.

"Einheitliche und leicht verständliche Regeln erhöhen die Sicherheit im und am Wasser", erklärte die stellvertretende Bundesleiterin der DRK-Wasserwacht, Katy Völker. "Besonders wichtig war uns dabei, sprachliche Barrieren zukünftig zu verringern und dass auch Kinder die Regeln verstehen können - schließlich sind sie am meisten gefährdet", fügte die Schwimmexpertin an.

Nach Angaben der Verbände wurde die Zahl der ursprünglich 21 Baderegeln auf zehn reduziert, wobei sie zugleich inhaltlich und sprachlich modernisiert und an neuere Erkenntnisse angepasst wurden. Gemeinsam mit Sprachexperten wurden sie mehrfach mit Kindern im Vorschulalter getestet, um eine optimale Verständlichkeit zu garantieren. 

Sie sind nun in der Ichform gehalten und prägnant. Eine lautet etwa: "Ich sage Bescheid, wenn ich ins Wasser gehe."


Die 10 neuen Regeln sind:

1. Ich gehe nur baden, wenn ich mich gut fühle.

2. Ich gehe nur baden, wenn mir bei Problemen jemand helfen kann.

3. Wenn ich Probleme im Wasser habe, dann rufe ich laut um Hilfe und winke mit den Armen. Ich helfe Anderen, wenn sie im Wasser Probleme haben. Ich rufe nie „Hilfe“, wenn alles

in Ordnung ist.

4. Ich sage Bescheid, wenn ich ins Wasser gehe.

5. Ich gehe weder hungrig noch direkt nach dem Essen ins Wasser.

6. Ich kühle mich ab, bevor ich ins Wasser gehe.

7. Ich gehe nur da baden, wo es erlaubt ist. Ich springe nur da ins Wasser, wo das Wasser tief und frei ist.

8. Ich nehme Rücksicht! Ich renne nicht, schubse nicht und drücke niemanden unter Wasser.

9. Schwimmflügel, Schwimmtiere und Luftmatratze sind nicht sicher und schützen mich nicht vor dem Ertrinken.

10. Wenn ich draußen bade, gehe ich sofort aus dem Wasser, wenn es blitzt, donnert oder stark regnet. Baden bei Gewitter ist lebensgefährlich.


Andere Regeln sind "Schwimmflügel, Schwimmtiere und Luftmatratze sind nicht sicher und schützen mich nicht vor dem Ertrinken", "Baden bei Gewitter ist lebensgefährlich" oder auch "Ich gehe nur da baden, wo es erlaubt ist - ich springe nur da ins Wasser, wo das Wasser tief und frei ist". Die Regeln sind den Verbänden nicht generell neu. Einige früher ebenfalls vermittelte, aber zu spezielle Regeln wurden gestrichen - etwa Warnungen von Schifffahrtswegen.

Nicht weiter gelehrt werden nun einige alte Regeln, die Kindern oder Eltern unter Umständen ein falsches Sicherheitsgefühl vermitteln könnten. Dazu zählt etwa die Faustregel, als Nichtschwimmer nur bis zum Bauchnabel ins Wasser zu gehen. Gerade in trübem Wasser lasse sich oft nicht erkennen, ob die Tiefe plötzlich zunehme, erklärte die DLRG. Eltern sollten Kinder, die keine sicheren Schwimmer seien, daher beim Baden immer in "Griffweite" haben.

Ertrinken ist nach Angaben der Wasserwacht eine der häufigsten Todesursachen bei kleinen Kindern. "Die Menschen sollen weiterhin Spaß im und am Wasser haben - wir wollen lediglich ermöglichen, dass sie sich dabei nicht in Gefahr bringen", betonte Vizechefin Völker. Die Wasserwacht riet zugleich dazu, früh schwimmen zu lernen. Immer weniger Menschen könnten schwimmen.

Die Regeln werden nach Angaben der Verbände während der Schwimmausbildung vermittelt, etwa bei den Seepferdchenkursen. Ihre Kenntnis ist wie bereits früher auch Teil der Prüfungsordnung für alle gängigen Schwimmabzeichen.

bro/cfm © Agence France-Presse