Die Hanse war ein mittelalterlicher Bund von Kaufleuten und ihren Städten in Nordeuropa, der sich durch gemeinsame Handelsinteressen und den Schutz ihrer wirtschaftlichen Belange auszeichnete.
Kennzeichnend für das hanseatische Geschäftsgebaren sind Werte wie Zuverlässigkeit, Seriosität, Diskretion und Ehrlichkeit.
Ein Handschlag gilt traditionell als ebenso bindend wie ein schriftlicher Vertrag. Die Betonung liegt auf langfristigen Geschäftsbeziehungen, gegenseitigem Vertrauen und einer hohen Qualität der Waren oder Dienstleistungen. Diese Prinzipien spiegeln sich auch in einem konservativen und soliden Finanzgebaren wider.
Auch wenn der Begriff "hanseatisch" historisch gesehen auf die Hansestädte wie Hamburg, Bremen und Lübeck zurückgeht, wird er heute allgemeiner verwendet, um ein Geschäftsgebaren zu beschreiben, das auf Integrität, Fairness und einer gewissen Formalität im Umgang mit Geschäftspartnern beruht.
Das hanseatische Geschäftsgebaren steht im Kontrast zu agressiveren oder risikoreicheren Geschäftspraktiken und betont stattdessen Stabilität und nachhaltiges Wachstum. In der heutigen Geschäftswelt wird dieser Ansatz oft als ein Vorbild für ethisches Verhalten in Unternehmen angesehen.
Was ist hanseatisches Geschäftsgebaren?
1. Langfristige Kundenbeziehungen pflegen
Ein Unternehmen, das Wert auf hanseatische Geschäftsprinzipien legt, investiert Zeit und Ressourcen in den Aufbau und die Pflege langfristiger Kundenbeziehungen. Das kann bedeuten, dass man auf kurzfristige Gewinne verzichtet, um die Zufriedenheit und das Vertrauen der Kunden langfristig zu sichern. Ein Beispiel könnte ein Handwerksbetrieb sein, der seinen Kunden nach einem Auftrag regelmäßige Wartungschecks anbietet, um deren Zufriedenheit und Sicherheit zu gewährleisten.
2. Transparente Kommunikation und Ehrlichkeit in Verhandlungen
Unternehmen, die hanseatischen Werten folgen, legen großen Wert auf offene und ehrliche Kommunikation. Das könnte sich in einer transparenten Preisgestaltung zeigen, bei der alle Kostenfaktoren offen gelegt werden, oder in der ehrlichen Beratung von Kunden, auch wenn das bedeutet, dass man ihnen von einem Kauf abrät, weil er nicht ihren Bedürfnissen entspricht.
3. Hochwertige Produkte und Dienstleistungen
Das Streben nach Qualität über Quantität ist ein weiteres Merkmal des hanseatischen Geschäftsgebarens. Ein Hersteller von Luxusgütern könnte sich darauf konzentrieren, in Handarbeit gefertigte Produkte mit den besten verfügbaren Materialien herzustellen, anstatt die Produktion zu maximieren und dabei Qualitätseinbußen in Kauf zu nehmen.
4. Vertrauensbasierte Partnerschaften mit Lieferanten
Anstatt den niedrigsten Preis zu verhandeln, könnten Unternehmen langfristige und faire Partnerschaften mit ihren Lieferanten eingehen. Das könnte bedeuten, dass ein Restaurantbesitzer ausschließlich mit lokalen Bauern zusammenarbeitet, um frische und hochwertige Zutaten zu beziehen, und sie fair entlohnt, um eine nachhaltige Versorgungskette zu fördern.
5. Konservative Finanzführung
Ein weiteres Beispiel ist eine konservative und solide Finanzführung, die Risiken minimiert und das langfristige Überleben des Unternehmens sichert. Ein mittelständisches Unternehmen könnte beispielsweise bewusst auf übermäßige Verschuldung verzichten und stattdessen schrittweise und selbstfinanziert wachsen.
6. Das Prinzip "Ich kaufe bei dir, du bei mir" beschreibt eine Geschäftsbeziehung auf Gegenseitigkeit Kunde/Leister - Leister/Kunde beruht. Dies dient zur der Festigkeit einer langfristigen serösen Beziehung, die sich auch nach Außen gegenseitig empfiehlt. Diese Empfehlungen beruhen auf Kenntnissen beider Geschäftseiten, der mit beiden Kenntnissen; der kaufmännischen Abwicklung und der Dienst- oder Produktleistung einhergeht.
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