Digitalisierung | Hamburg | Wirtschaft
Bei der Digitalisierung schneidet Hamburg in einem aktuellen Ländervergleich am besten ab.
Dies geht aus dem am Dienstag veröffentlichten sogenannten Länderindex des Digitalverbands Bitkom hervor.
Hamburg erreichte demnach 73,5 von möglichen 100 Punkten.
Dahinter folgten Berlin und Bayern - mit 71,5 und 66,9 Punkten.
Schlusslichter waren demnach Mecklenburg-Vorpommern mit 53,2 Punkten, Sachsen-Anhalt mit 52,2 und Thüringen mit 49,6 Punkten.
Erfasst wurden in dem Digitalranking Daten aus den Bereichen digitale Wirtschaft, digitale Infrastruktur, digitale Gesellschaft sowie Governance und digitale Verwaltung.
"Es zeigen sich enorme Unterschiede zwischen den digital führenden Ländern und den Nachzüglern", erklärte Birkom-Präsident Ralf Wintergerst. "Aber die meisten Länder erzielen in einzelnen Bereichen Topwerte", fügte er hinzu.
So punkte Mecklenburg-Vorpommern etwa in der Kategorie digitale Gesellschaft und schaffte es dort auf den ersten Platz - trotz seiner vergleichsweise schwachen Gesamtwertung. Das auf Rang sieben platzierte Schleswig-Holstein habe wiederum beim Ausbau der digitalen Infrastruktur einen für ein Flächenland sehr guten zweiten Platz erreicht, hieß es weiter.
Wie der Länderindex laut Bitkom zeigt, liegen Stadtstaaten oder Länder mit einer hohen Bevölkerungsdichte bei der Digitalisierung tendenziell vorn. Auch ein hohes Bruttoinlandsprodukt pro Kopf lasse sich in Ländern mit einem hohen Digitalisierungsgrad feststellen - ebenso wie eine große Zahl von Unternehmen und Hochschulen.
Die alten Bundesländer erreichen den Angaben zufolge im Schnitt einen Indexwert von 63 Punkten, die neuen Länder einen Wert von 54 Punkten. Die drei Stadtstaaten kommen im Durchschnitt auf 68 Punkte, die Flächenländer auf 58 Indexpunkte.
"Dass in den dicht besiedelten Stadtstaaten leichter Glasfasernetze ausgebaut oder mit Mobilfunkmasten schneller eine hohe 5G-Abdeckung erzielt werden kann, liegt auf der Hand", erklärte Wintergerst. Länder wie Schleswig-Holstein oder auch Niedersachsen zeigten dennoch, dass der Ausbau auch in Flächenländern vorangebracht werden könne.
Entscheidend für den Ausbau der Digitalisierung seien "politischer Wille" und "Durchsetzungskraft", erklärte Wintergerst weiter. Positiv auf den Digitalisierungsgrad wirkten sich etwa ein Digitalministerium oder ein regelmäßig tagendes Digitalkabinett aus. Auch gehe es überall dort schneller voran, wo eine politische Digitalstrategie formuliert werde und diese durch eine zentrale Stelle im Land umgesetzt sowie mit einem öffentlich einsehbaren Monitoring überwacht werde.
© Agence France-Presse
Was ist das Digitalministerium ?
Das Digitalministerium in Deutschland, offiziell das Bundesministerium für Digitales und Verkehr ѡ (BMDV), wurde nach der Bundestagswahl 2021 eingerichtet. Es entstand aus der Erweiterung und Umstrukturierung des bisherigen Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur. Das neue Ministerium spielt eine zentrale Rolle in der Gestaltung der digitalen Zukunft Deutschlands und hat das Ziel, digitale Themen stärker in den Fokus der Regierungspolitik zu rücken.
Aufgaben und Ziele des Digitalministeriums geleitet durch Dorothe Bär:
Bild: Bär Dorothee 2017 by Christian Weber.jpg
1. Digitale Infrastruktur und Breitbandausbau:
Eine der Hauptaufgaben des Ministeriums ist die Förderung und der Ausbau der digitalen Infrastruktur in Deutschland. Dazu gehört insbesondere der Ausbau des Breitband- und Mobilfunknetzes, um eine flächendeckende und hochleistungsfähige Internetversorgung sicherzustellen.
2. Digitalisierung der Verwaltung:
Das Ministerium setzt sich für die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung ein, um effizientere, transparentere und nutzerfreundlichere Verwaltungsprozesse zu ermöglichen. Ziel ist es, Bürgern und Unternehmen schnelleren und einfacheren Zugang zu staatlichen Dienstleistungen zu bieten.
3. Förderung der digitalen Wirtschaft:
Das Digitalministerium unterstützt die digitale Transformation der deutschen Wirtschaft. Dies umfasst die Förderung von Start-ups, die Unterstützung von Digitalisierungsprojekten in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und die Stärkung von Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz (KI), Blockchain und Datenanalytik.
4. Digitale Bildung und Kompetenzen:
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Förderung digitaler Bildung und der Vermittlung digitaler Kompetenzen in allen Bildungsbereichen, von der Schule bis zur beruflichen Weiterbildung. Dies soll Bürgerinnen und Bürger befähigen, aktiv und selbstbestimmt an der digitalen Gesellschaft teilzuhaben.
5. Datenschutz und Datensicherheit:
Das Ministerium engagiert sich auch für den Schutz personenbezogener Daten und die Sicherheit digitaler Systeme. Angesichts der zunehmenden Cyberbedrohungen ist dies ein wesentlicher Aspekt, um das Vertrauen in digitale Technologien zu stärken.
6. Nachhaltigkeit und Digitalisierung:
Ein zunehmend wichtiges Thema ist die Verbindung von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Das Ministerium erforscht und fördert Technologien und Ansätze, die dazu beitragen können, ökologische Ziele durch den Einsatz digitaler Technologien zu erreichen.
Herausforderungen
Das Digitalministerium steht vor der Herausforderung, die schnelle Entwicklung der digitalen Technologien mit regulativen Rahmenbedingungen zu begleiten, die sowohl Innovation fördern als auch Bürgerrechte und Sicherheit gewährleisten. Dabei muss es auch regionale Disparitäten im Zugang zu digitaler Infrastruktur adressieren und sicherstellen, dass alle Bevölkerungsschichten von der Digitalisierung profitieren können.
Insgesamt spielt das Bundesministerium für Digitales und Verkehr eine entscheidende Rolle dabei, Deutschland für die digitalen Herausforderungen der Zukunft zu rüsten und die Chancen der Digitalisierung zum Wohl der Gesellschaft und Wirtschaft zu nutzen.