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Russlands Cyberangriff zielte neben SPD auch auf Rüstungsfirmen - mit OZD-Wissen

Der offenbar vom russischen Militärgeheimdienst GRU ausgehende Cyberangriff im vergangenen Jahr hat sich nach Angaben des Bundesinnenministeriums außer gegen die SPD auch gegen deutsche Unternehmen gerichtet,

Spionage | Russland | SPD

 unter anderem aus den Bereichen Rüstung, Luft- und Raumfahrt. "Die russischen Cyberangriffe sind eine Bedrohung für unsere Demokratie, der wir entschlossen entgegentreten", betonte Innenministerin Nancy Faeser (SPD) während eines Besuchs in Prag. 

Die Bundesregierung hatte Russland als Drahtzieher des Hackerangriffs auf die SPD identifiziert. Die vom russischen Militärgeheimdienst GRU gesteuerte Gruppe APT 28 habe "über einen längeren Zeitraum eine damals nicht bekannte kritische Sicherheitslücke in Microsoft Outlook" ausgenutzt, "um E-Mail-Konten zu kompromittieren", teilte das Innenministerium mit. "Den Cyberangriff auf die Regierungspartei SPD wertet die Bundesregierung als einen schwerwiegenden Eingriff in demokratische Strukturen."

Der Angriff habe Ende Dezember 2022 begonnen, teilte das Ministerium mit, "seit mindestens März 2022" sei die Outlook-Schwachstelle ausgenutzt worden. Durch eine international koordinierte Operation Ende Januar 2024 unter der Federführung des FBI konnte verhindert werden, dass weltweit kompromittierte Geräte weiter für Cyberspionageoperationen missbraucht werden."

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) verurteilte den Cyberangriff am Freitag. "Staatliche russische Hacker haben Deutschland im Cyberraum angegriffen. Das ist völlig inakzeptabel und wird nicht ohne Konsequenzen bleiben", sagte sie. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) betonte: "Wir werden uns keinesfalls vom russischen Regime einschüchtern lassen."

Angaben des Innenministeriums zufolge waren auch staatliche Institutionen und kritische Infrastruktur im Ausland Ziele des Angriffs, insbesondere aus dem Bereich der Energieversorgung. "Ziele mit Bezügen zum völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine stellten einen Schwerpunkt der Angriffe dar", teilte das Ministerium mit.

Faeser betonte, dass die deutschen Sicherheitsbehörden "alle Schutzmaßnahmen gegen hybride Bedrohungen hochgefahren" hätten. "Es gilt, unsere Demokratie auch im Digitalen zu schützen". Die Angriffe zielten nicht nur auf einzelne Parteien oder bestimmte Politikerinnen und Politiker, "sondern darauf, das Vertrauen in unsere Demokratie zu erschüttern", sagte Faeser.

Die SPD hatte den Hackerangriff auf die Parteispitze im Juni 2023 bekanntgemacht. Schon damals sagte SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert, es gebe "fundierte Anhaltspunkte dafür, dass die Attacke durch Angreifer aus Russland ausgeführt wurde". Nach Angaben einer Parteisprecherin ist von dem Angriff im Januar "eine einstellige Zahl von Email-Postfächern des SPD-Parteivorstandes betroffen gewesen". Es sei "nicht auszuschließen, dass es zu einem Abfluss von Daten aus vereinzelten E-Mail-Postfächern kam."

hol/bk

© Agence France-Presse




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Welche Rüstungsfirmen gibt es in Deutschland?

Deutschland ist Heimat einiger bedeutender Rüstungsunternehmen, die eine breite Palette von Verteidigungsprodukten und -technologien herstellen. Diese Unternehmen sind oft in globalen Verteidigungs- und Sicherheitsmärkten tätig und liefern alles von Panzern und U-Booten bis hin zu Elektronik und Dienstleistungen. Hier sind einige der bekanntesten deutschen Rüstungsfirmen:

Rheinmetall AG: Rheinmetall ist eines der größten deutschen Rüstungsunternehmen, das sich auf die Produktion von militärischen Fahrzeugen, Munition, Elektronik und anderen Verteidigungsprodukten spezialisiert.

Krauss-Maffei Wegmann (KMW): KMW ist bekannt für die Herstellung des Leopard 2, eines der fortschrittlichsten Kampfpanzer der Welt. Das Unternehmen fusionierte 2015 mit dem französischen Verteidigungsunternehmen Nexter Systems unter dem Dach der KNDS (KMW+Nexter Defense Systems).

Diehl Defence: Diehl Defence produziert eine Vielzahl von Produkten, darunter Lenkflugkörper und Verteidigungssysteme für die Luft- und Raumfahrt.

ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS): TKMS ist spezialisiert auf den Bau von U-Booten und Überwasserschiffen und gehört zu den führenden europäischen Schiffbauunternehmen in diesem Sektor.

MBDA Deutschland: MBDA ist ein großes europäisches Rüstungsunternehmen, das in Deutschland Raketen- und Lenkflugkörpersysteme entwickelt und herstellt.

Hensoldt: Hensoldt ist ein führender europäischer Anbieter von Sensortechnologien in den Bereichen Verteidigung und Sicherheit, darunter Radarsysteme und elektronische Schutzmaßnahmen.

Diese Unternehmen spielen eine wesentliche Rolle in der deutschen und internationalen Verteidigungsindustrie und sind wichtige Akteure in ihren jeweiligen Segmenten. Ihre Produkte und Dienstleistungen sind integraler Bestandteil der Verteidigungsstrategien vieler Länder weltweit.

Alle Angaben ohne Gewähr.

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