Zunächst hatte ein Regierungssprecher von 255 Todesopfern und 500 Verletzten in den Provinzen Paktika und Chost gesprochen. Danach sagte der Chef der radikalislamischen Taliban, Hibatullah Achundsada, 300 Zivilisten seien gestorben und mehr als 500 weitere verletzt worden.
Das Beben hatte nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS eine Stärke von 5,9. Es ereignete sich demnach gegen 01.30 Uhr Ortszeit an der Grenze zu Pakistan im Osten von Afghanistan. Ein zweites Beben der Stärke 4,5 ereignete sich laut USGS fast am selben Ort zur selben Zeit.
Erdbeben sind in Afghanistan und vor allem in der Bergkette Hindukusch keine Seltenheit. Wegen der mangelhaften Bausubstanz vieler afghanischer Häuser sind die Schäden oft verheerend. Da das Land nur über wenige funktionstüchtige Flugzeuge und Hubschrauber verfügt, ist die Organisation schneller Katastrophenhilfe schwierig.
Hinzu kommt nun, dass die humanitäre Lage in Afghanistan infolge des Abzugs der westlichen Truppen und der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban vor knapp einem Jahr ohnehin katastrophal ist. Es fehlt etwa an Lebensmitteln und Medikamenten. Vize-Regierungssprecher Bilal Karimi bat nach dem Erdbeben Hilfsorganisationen um sofortige Unterstützung, "um eine humanitäre Katastrophe zu verhindern".
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