Die Preise für Energieprodukte lagen im August um 35,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie die Statistiker ausführten. Die Preise für leichtes Heizöl stiegen um 111,5 Prozent, für Erdgas um 83,8 Prozent und für Strom um 16,6 Prozent. Auch Kraftstoffe waren - trotz Tankrabatt - im August 16,5 Prozent teurer als im August 2021.
Die Preise für Nahrungsmittel kletterten um 16,6 Prozent - vor allem Speiseöl (plus 44,5 Prozent), Molkereiprodukte und Eier (plus 26,8 Prozent), Fleisch und Brot waren deutlich teurer. Der Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln verstärkte sich im August den sechsten Monat in Folge, wie die Statistiker mitteilten. Ohne Energie und Nahrungsmittel lag die Inflationsrate bei nur 3,5 Prozent.
Im Vergleich zum Juli stiegen die Preise um 0,3 Prozent. Die privaten Haushalte mussten dabei deutlich mehr für Nahrungsmittel zahlen - hier stieg die Inflation um 1,5 Prozent. Die Energiepreise dagegen erhöhten sich nur leicht um 0,3 Prozent - Kraftstoffe etwa waren im August 4,4 Prozent günstiger als im Juli.
Neun-Euro-Ticket und Tankrabatt sorgten laut Statistik für eine deutliche Abschwächung der Teuerung im Bereich Verkehr. Hier lag die Teuerung im Mai - also vor Einführung der beiden Maßnahmen - bei 16,3 Prozent im Vorjahresvergleich. Im Juni sank sie auf 8,3 Prozent, im Juli auf 5,4 Prozent und im August dann auf 3,7 Prozent. Im Juli wurde außerdem die EEG-Umlage abgeschafft; dadurch wurde der Preisauftrieb für Strom abgefedert - allerdings nur leicht.
Seit einem halben Jahr verweilt die Inflationsrate in Deutschland deutlich oberhalb von sieben Prozent. Mit dem Wegfall von Neun-Euro-Ticket und Tankrabatt dürfte sich die Teuerung im September stark beschleunigen. Experten rechnen mit zweistelligen Inflationsraten in den Herbstmonaten.
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