Zunächst lag die Menge bei 31 Gigawattstunden pro Tag, geplant sind bis zu 100 Gigawattstunden täglich. Dies entspricht etwa drei Prozent der Menge, die Deutschland derzeit täglich importiert.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatten sich Anfang September auf gegenseitige Energielieferungen geeinigt. Deutschland liefert im Gegenzug Strom nach Frankreich, wo derzeit etwa 30 Atomreaktoren wegen Wartungsarbeiten und technischer Probleme heruntergefahren sind.
Für die Gaslieferungen nach Deutschland wird eine Leitung genutzt, durch die bislang Gas in die umgekehrte Richtung floss, unter anderem auch aus Russland. Sie gehört zur Mittel-Europäischen Gasleitung (Megal), die quer durch Süddeutschland Richtung Tschechien verläuft.
Ein technisches Problem besteht darin, dass das französische Erdgas bereits mit schwefelhaltigen Geruchsstoffen versetzt ist. In Deutschland werden solche Stoffe erst beigemischt, wenn das Gas an die Haushalte geht. Sie dienen dazu, dass der Austritt von Gas schneller wahrgenommen wird.
In Einzelfällen sei es nicht ausgeschlossen, "dass besonders spezielle und empfindliche Verbrauchsanwendungen in der Industrie sensibel auf den zusätzlichen Schwefelgehalt im Erdgas reagieren", heißt es im saarländischen Wirtschaftsministerium.
Die Netzbetreiber im Saarland und in Rheinland-Pfalz sollen jeweils am Vortag über die Lieferungen aus Frankreich informiert werden, so dass die Beigabe von Geruchsstoffen angepasst oder ausgesetzt werden kann. Das Wirtschaftsministerium hält "vermehrte Gasgeruchsmeldungen" für möglich.
kol/hcy
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