Nach der Wiederholung der Abgeordnetenhauswahl in Berlin will die Grünen-Spitzenkandidatin Bettina Jarasch (persönliche Seite) Sondierungsgespräche mit dem Wahlgewinner CDU "ernsthaft" führen. "Wenn die CDU uns zum Gespräch einlädt, werden wir tatsächlich auch ernsthafte Gespräche führen", sagte Jarasch am Montag im Deutschlandfunk. Dies sei für sie "selbstverständlich".
Jarasch verwies zugleich darauf, dass zwischen CDU und Grünen "der Weg "zweifellos etwas weiter" sei als anderswo. Dies liege "aber an beiden Parteien". Es gebe in der Hauptstadt "einen sehr progressiven Grünen-Landesverband und "eine im Kern sehr, sehr konservative CDU".
An die Adresse von CDU-Spitzenkandidaten Kai Wegner (persönliche Seite) sagte Jarasch: "Jeder, der regieren möchte, muss erst einmal eine stabile parlamentarische Mehrheit hinter sich vereinen." In Richtung von SPD und Linker fügte sie hinzu, sie wolle auch "rasch in Gespräche mit unseren bisherigen Koalitionspartnern kommen".
Die CDU hatte die Wahl vom Sonntag mit großem Abstand gewonnen und könnte mit der SPD der amtierenden Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey (persönliche Seite) oder Jaraschs Grünen Zweierbündnisse bilden. Auch Rot-Grün-Rot hat aber weiter eine Mehrheit. Die Grünen landeten mit nur 105 Stimmen Rückstand hinter Giffeys SPD auf Platz drei.
Jarasch betonte, dass die Fortsetzung der rot-grün-roten Koalition weiterhin die Präferenz ihrer Partei sei. Wenn es beim SPD-Vorsprung bleibe, so dass Giffey Regierungschefin bleiben könnte, "dann ist das so", sagte sie. SPD und Grüne seien nun aber "im Grunde zwei gleich starke Parteien", was zu berücksichtigen sei.
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