In Hessen ѡ hat am Sonntag zeitgleich mit Bayern die Landtagswahl begonnen.
Knapp 4,3 Millionen Wahlberechtigte sind bis zur Schließung der Wahllokale um 18.00 Uhr aufgerufen, über die Zusammensetzung des Landesparlaments zu bestimmen. In den Umfragen führte zuletzt die CDU von Ministerpräsident Boris Rhein ѡ deutlich vor der SPD von Spitzenkandidatin und Bundesinnenministerin Nancy Faeser sowie den Grünen von Spitzenkandidat und Vizeministerpräsident Tarek Al-Wazir.
Für die CDU wurden Werte zwischen 31 und 32 Prozent gemessen. Dahinter folgten mit jeweils 16 bis 17 Prozent die SPD und die Grünen. Für die AfD wurden 15 bis 16 Prozent angegeben. Die FDPmuss mit fünf bis sechs Prozent um ihren Wiedereinzug in den Landtag bangen, während der Linken mit drei bis vier Prozent ein Scheitern an der Fünfprozenthürde droht. Einen Überraschungserfolg könnten die Freien Wähler erzielen - Umfragen sahen sie zuletzt bei vier bis fünf Prozent.
In Hessen regiert seit zehn Jahren eine Koalition aus CDU und Grünen. Laut den Umfragen könnten beide Parteien ihr Bündnis fortsetzen. Zudem wäre eine große Koalition aus CDU und SPD rechnerisch möglich. Für eine Ampelkoalition as SPD, Grünen und FDP könnte es knapp nicht reichen. Regierungschef Rhein hielt sich mit Äußerungen zur Koalitionsfrage im Wahlkampf zurück.
Im Vergleich zu ihren 27,0 Prozent bei der Landtagswahl 2018 könnte die CDU am Sonntag deutlich zulegen. Die SPD, die vor fünf Jahren mit 19,8 Prozent - und nur wenigen Stimmen Vorsprung vor den Grünen - das schlechteste Ergebnis aller Zeiten erreichte, droht weiter abzurutschen.
Mit Verlusten müssen auch die Grünen rechnen, die 2018 auf ein Rekordergebnis von 19,8 Prozent kamen. Verluste drohen auch der FDP und der Linken, die zuletzt 7,5 beziehungsweise 6,3 Prozent erreichten. Im Vergleich zu 2018 könnte die AfD hingegen ihre 13,1 Prozent von 2018 übertreffen. Auch die Freien Wähler könnten ihr damaliges Ergebnis von 3,0 Prozent verbessern.
ald/cfm © Agence France-Presse